MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Vorstand des am Neuen Markt notierten Callcenter-Spezialisten Micrologica AG hat gestern beim zuständigen Amtsgericht Reinbek einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die liquiden Mittel der Gesellschaft würden voraussichtlich nicht ausreichen, um künftige Verbindlichkeiten zu erfüllen, heißt es in einer Adhoc-Meldung. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, ein Privatinvestor stehe kurz davor, eine ursprünglich zugesagte Kreditlinie von zwei Millionen Euro zurückzuziehen (Computerwoche.de berichtete), was nun auch geschehen sei.

Dem Hamburger Rechtsanwalt Berthold Brinkmann darf sich nun mit "in den letzten Tagen erfreulicherweise eingegangenen Zahlungen von Kunden" sowie "Loyalitätsbekundungen von Mitarbeitern und Partnern" herumschlagen. Er soll außerdem Möglichkeiten einer raschen Zahlung der ausstehenden Vergütung an die 130 Mitarbeiter ausloten. Der Vorstand stehe unterdessen in Gesprächen mit mehreren bereits bekannten und auch neuen Investoren, heißt es weiter. Das weitere Vorgehen will Micrologica schnellstmöglich Aktionären, Investoren, Geschäftpartnern, Mitarbeitern und Medien mitteilen.