20 Prozent der Belegschaft entlassen:

Micro Focus schließt Verlust nicht aus

12.07.1985

LONDON (CW) - Die britische Micro-Focus-Gruppe will Verluste im ersten Halbjahr 1985 nicht ausschließen, nachdem die Erträge im Geschäftsjahr 1984 deutlich niedriger als zunächst erwartet ausgefallen waren.

Der Spezialist für professionelle Cobol-Implementationen auf Mikrocomputern schreibt im jetzt vorgelegten Geschäftsbericht 1984, es bestehe ein "gewisses Risiko, daß es im ersten Halbjahr zu Verlusten kommen könne".

Gleichwohl dürften die in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres eingeleiteten Maßnahmen vorteilhafte Auswirkungen für die zweite Jahreshälfte haben. Um Kosten zu sparen, hatte Micro Focus im Juni die Entlassung von 60 Mitarbeitern oder 20 Prozent des Personalbestandes angekündigt. Nach einem Bericht der Financial Times haben die Executive Directors des Unternehmens für 1984 auf ihnen zustehende Zahlungen verzichtet.

Wie es im Geschäftsbericht weiter heißt, sei die Expansion der Gruppe insbesondere in den USA mit schwierigen Rahmenbedingungen zusammengefallen. Die Forderungen an Kunden haben sich 1984 deutlich auf 9,3 (4,2) Millionen Pfund erhöht. Darlehen wurden an zwei US-Geschäftspartner, die The Santa Cruz Operation Inc. (500 000 Dollar) und - nach dem Bilanzstichtag - an die Phaser Systems Inc. (365 000 Dollar) vergeben.

Nach Vorlage des Geschäftsberichtes zog der Kurs des Unternehmens an der Londoner Börse um 20 Pence auf 195 Pence an. Er liegt damit jedoch nach wie vor deutlich unter dem Höchststand des Jahres von 970 Pence.