Compaq-Haendler nicht erfolgreich genug

Metro-Gruppe zieht die Tochter Comsys GmbH aus dem Verkehr

14.05.1993

Comsys zaehlte zu den grossen, bundesweit agierenden Haendlern von IBM-, vor allem aber Compaq-PCs. Das Unternehmen war auf die Betreuung von Grosskunden spezialisiert und hatte im Rahmen entsprechender Vertraege Dienstleistungen rund um den vernetzten Arbeitsplatz angeboten.

Einer der wichtigsten Mitbewerber des PC-Haendlers war die Compunet Computer AG & Co. oHG in Kerpen-Sindorf, die jetzt von Comsys mit der Abwicklung der laufenden Auftraege betraut wurde. Die Metro-Gruppe hat Compunet als Dienstleistungspartner auch mit der Uebernahme von Garantie- und Wartungsvertraegen in die Pflicht genommen.

Chefrevisor Klaus Noack berichtet, Comsys sei insgesamt nicht so erfolgreich gewesen, wie es sich die Gesellschafter vorgestellt haetten. Der MetroKonzern habe das Unternehmen schliesslich geschlossen, weil es sich nicht verkaufen liess. Geruechten zufolge war das zum Daimler-Benz-Konzern gehoerige Debis Systemhaus an einer Uebernahme interessiert, hat sich aber im letzten Moment wieder zurueckgezogen.

Wie aus Metro-Kreisen zu hoeren ist, steht die Schliessung von Comsys in Zusammenhang mit einer unternehmensweiten Neuorientierung. Saemtliche Dienstleistungsaktivitaeten sollen demnach zurueckgedreht werden. Die Metro wolle kuenftig ausschliesslich Computer aus dem Regal verkaufen. Diese These wird durch eine offizielle Mitteilung der Metro-Gruppe bestaerkt: Demnach wird sich das Unternehmen "im Geschaeftsfeld EDV- Vermarktung" kuenftig auf die Vertriebsaktivitaeten von Vobis, Media Markt, der Kaufhof Warenhaus AG und des Metro-Cash-and-Carry- Bereichs konzentrieren.

Von der Schliessung der Comsys GmbH sind bundesweit 300 Mitarbeiter betroffen. Wie Noack versichert, versucht die Metro-Gruppe, das Personal innerhalb des Konzerns unterzubringen: "Ob das gelingen wird, weiss ich nicht - aber wir bemuehen uns nach Kraeften."