Cloud Next

Metamorphose von AWS, Google & Co. zur Enterprise Cloud Platform

21.03.2017
Von 
Dr. Carlo Velten schreibt als Experte zu den Themen Cloud-Platforms und -Developers, Enterprise Cloud Management und Digital Business. Dr. Carlo Velten ist CEO des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research AG. Seit über 15 Jahren berät Carlo Velten als IT-Analyst namhafte Technologieunternehmen in Marketing- und Strategiefragen.

Partnerschaften und Allianzen zugunsten der Kunden

Nachdem der Wettbewerb in den ersten Cloud-Jahren sehr hart geführt wurde, zeichnet sich nun eine Phase der gegenseitigen Anerkennung und Kooperationen ab. Die Public Cloud-Pioniere und Marktführer haben erkannt, dass sich der Enterprise IT-Markt nur mit starken Partnern erobern lässt. In diesem Kontext ist Abschottung nicht mehr die richtige Strategie. Es braucht mehr Offenheit und Partnerschaften, um für Kunden den Weg in die Hybrid- und Multi-Cloud-Welt zu bahnen.

Multi-Hybrid Cloud Landschaften als neue Realität.
Multi-Hybrid Cloud Landschaften als neue Realität.
Foto: Crisp Research AG, 2015

Nur dann können AWS, Azure, Google und Co. ihre ambitionierten Wachstumsziele halten. Denn DAX-Konzerne und global ausgerichtete Mittelständler fahren primär eine Multi-Vendor- beziehungsweise Multi-Provider-Strategie.

So kündigte Google auf der Next eine vertiefte Zusammenarbeit mit Microsoft an, nachdem Google schon vor einiger Zeit den Betrieb von Windows VMs auf der eigenen Plattform ermöglicht hat. Was vor drei Jahren noch undenkbar schien, ist Realität geworden: “Our goal isn’t just to be an OK Windows platform. We want to be a great Windows platform.” Google’s vice president of cloud platforms, Brian Stevens.

Und Microsoft generiert auf seiner Azure Plattform mittlerweile rund 30% der Umsätze mit Workloads, die auf Open Source basieren – Schöne neue Welt!

Einige weitere Partnerschaften im Überblick:

  • Google unterstützt Windows OS und SQL als strategische Plattform

  • Google vertieft Partnerschaft mit Pivotal zum Betrieb von CloudFoundry auf Google Cloud Platform

  • Google kündigt Partnerschaften mit Veritas, Checkpoint, Egnyte und Intel an

  • IBM bietet VMware Cloud Foundations auf IBM Bluemix

  • IBM kooperiert mit Bosch SI zum Betrieb der Bosch IoT-Suite

Auf der Google Next wurden zudem weitere Lighthouse-Partner im Bereich Beratung, Integration und Managed Service präsentiert:

Lighthouse-Partner in verschiedenen Bereichen
Lighthouse-Partner in verschiedenen Bereichen
Foto: Google, 2017

Ausblick – Deutschland weiter im Fokus

Bei all den globalen Ankündigungen ist zudem interessant, dass Deutschland als Markt- und Vertriebsregion für alle TOP-Player weiterhin sehr attraktiv und hoch relevant ist. Denn hier ist das Migrations- und Wachstumspotenzial in Richtung Public Cloud noch lange nicht ausgeschöpft. Da es immer noch an Know-how und Ressourcen mangelt, ist die DACH-Region gerade für die Partner und die neuen Managed Services der Cloud Provider sehr interessant.

CIOs und CDOs dürfen sich also freuen – denn sie werden in den kommenden Jahren wohl deutlich besser behandelt und wertgeschätzt als in der „Sturm- und Drang“-Phase des Public Cloud-Marktes. AWS und Google hören mittlerweile zu. Microsoft und IBM haben sich von jeher schon stärker um die Bedürfnisse ihrer Unternehmenskunden gekümmert. Eine gute Zeit für echte Innovation und den Umbau der IT.