Metamatix simuliert spielerisch die Welt

13.04.2006
Von 
Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Aktuell sucht Metamatix beispielsweise Datenbankspezialisten, die auch Flash-Animationen beherrschen, Web-Entwickler mit sattelfesten Kenntnissen in C# und .Net sowie Designer, die mit Auftragsspitzen umgehen können, also nicht auf den klassischen Nine-to-Five-Job beharren. Anders ist es im IT-Bereich: "Hier stehen vielfältige Aufgaben an, die kontinuierlich abgearbeitet werden können", verspricht der Metamatix-Vorstand. Game-Designer Frings ist es ohnehin zuwider, bei der Arbeit auf die Uhr zu schauen. Er hat gelernt, was ihm am meistens Spaß macht, und eine Arbeit gefunden, in der er sich hochmotiviert entfalten kann. "Abends falle ich todmüde ins Bett. Das sauer verdiente Geld in Clubs zu verjubeln steht daher nicht zur Debatte."

Die Physik setzt die Grenzen

Bereits während seines Studiums entwickelte Alexander Anders virtuelle Welten für Metamatix.
Bereits während seines Studiums entwickelte Alexander Anders virtuelle Welten für Metamatix.

Im Job beherzigt Frings eine strukturierte, disziplinierte Arbeitsweise. Wie sein Kollege Anders ist er von Computerspielen fasziniert, findet es aber viel spannender, Spiele und 3D-Welten selbst zu entwickeln, als sie nur passiv zu nutzen. Beide verfolgen das Ziel, die dreidimensionalen Welten noch mehr auszubauen. Dabei stützen sie sich auf die Sprache C++ sowie auf spezielle 3D-Engines, die in der Branche den Ton angeben. Für ihre Entwürfe verwenden sie das Programm 3D Studio, bei der Physik schwören beide auf ein System, dessen Name unbedingt geheim bleiben sollte. "Noch bewegen wir uns in kleinen Fragmenten der virtuellen Realität", sagt Frings. Faszinierend sei es deshalb, sich von Raum zu Raum vorzuarbeiten und etwas Neues zu schaffen.

Wenn die beiden Programmierer an physikalische Grenzen stoßen, kommen sie erst so richtig in Fahrt. "Ein Computer versteht davon nichts, wenn ich an einen Gegenstand stoße und der zur Seite fällt", skizziert Frings die kreative Herausforderung. "Also versuche ich, die Geometrie und die Modelle so wirklichkeitsgetreu zu gestalten, wie sie sich im Raum bewegen." Immer griffbereit liegt deshalb der 1000-Seiten-Wälzer "Taschenbuch der Mathematik" mit allen wichtigen Formeln, die Anders und Frings in die Programmiersprache umsetzen.