Metallgewerkschaften sagen der Mikroelektronik den Kampf an

24.11.1978

GENF (VWD) - Der Mikroelektronik und ihren möglichen Auswirkungen auf Arbeitsplätze hat der Internationale Metallgewerkschaftsbund (IMB) während seiner Weltkonferenz für die Elektro- und Elektronikindustrie, die Ende Oktober in Genf stattfand, den Kampf angesagt.

An der Konferenz nahmen 100 Delegierte aus 38 IMB-Mitgliedsverbänden in 27 Ländern teil. Die Durchschlagsgeschwindigkeit und nahezu unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen, so hieß es am Schluß der Veranstaltung, könnten sehr wohl zu unvorhersehbaren Konsequenzen für die menschliche Gesellschaft führen. Die in einigen der Berichte verschiedener Länder für die 90er Jahre in Aussicht gestellte Massenarbeitslosigkeit und die berufliche Herabstufung für Millionen stelle für die internationale Gewerkschaftsbewegung eine ernste Herausforderung dar.

Angesichts der möglichen Entwicklung empfahlen die Delegierten dem IMB und seinen Mitgliedern konzertierte Anstrengungen zur unverzüglichen Durchführung eines Bündels von Gegenmaßnahmen. Dazu gehörten Verstärkung aller Methoden der gewerkschaftlichen Mitsprache bei der Beschlußfassung frühzeitige Offenlegung von Informationen über Rationalisierungsprojekte, tarifvertragliche Priorität für den Schutz der Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung in ihren verschiedenen Formen und Verbesserung sämtlicher Schulungs- und Umschulungsprogramme.