Metaio gewinnt Deutschen Internet-Preis

12.11.2007
Drei junge Hightech-Unternehmen aus Bayern und dem Saarland haben den Deutschen Internetpreis 2007 gewonnen: Die Metaio GmbH aus München, die e.Consult AG aus Saarbrücken und die GPSoverIP GmbH aus Schweinfurt. Eine unabhängige Jury hat ihre web-basierten IT-Lösungen unter mehr als 300 Wettbewerbs-Teilnehmern ausgewählt.

Der erste Preis (25 000 Euro) geht an die Metaio GmbH aus München (Foto) für ihre Anwendung "KPS Click & design". Mit dieser Software lässt sich die Einrichtung von Wohnräumen fotorealistisch planen – eine große Hilfe für Innenarchitekten und Privatleute, etwa beim Möbelkauf. Das Programm läuft auf einem Standard-PC; nur eine Digitalkamera ist zusätzlich nötig. Beworben hat sich Metaio gemeinsam mit einem seiner Kunden, der SHD Kreative Planungs-Systeme GmbH & Co. KG aus Andernach. Zum Konzept des Wettbewerbs gehört es, dass die IT-Anbieter auch einen Referenzanwender nennen.

Den zweiten Preis (20 000 Euro) erhält die e.Consult AG aus Saarbrücken, die sich gemeinsam mit der Coburger Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler beworben hat. Mit dem Internet-basierten Programm "Webakte" von e.Consult können Anwälte Daten mit ihren Mandanten austauschen. Sie lässt sich auch gut in vorhandene Kanzleisoftware integrieren. Ein Zusatzmodul erlaubt die vollautomatische Regulierung von Schäden mit Versicherungen. Das spart Zeit und Kosten.

Der dritte Preis (15 000 Euro) geht an die GPSoverIP GmbH aus Schweinfurt. Sie hat einen gleichnamigen Web-Dienst erfunden, der per Satellit Fahrzeuge von Unternehmens-Fuhrparks orten kann. Damit bekommt zum Beispiel der Referenzanwender Heinrich Metz Reisen aus Schwebheim einen Live-Überblick, wo seine Busse gerade unterwegs sind. Der GPS-Dienst hilft zudem bei der Erstellung von Fahrplänen und der Dokumentation von Fahrten. Mehr als 700 Unternehmen in ganz Europa nutzen die Technologie bereits.

"Diese Unternehmen sind die innovativsten IT-Mittelständler unter vielen exzellenten Bewerbern", sagte Bitkom-Vizepräsident Heinz Paul Bonn bei der Preisverleihung am 7. November in Düsseldorf. "Das breite Interesse an der Preisverleihung zeigt, dass moderne Internet-Anwendungen in unserem Mittelstand längst Fuß gefasst haben und die Unternehmen auf der Höhe der Zeit sind", betonte der parlamentarische Staatssekretär Hartmut Schauerte als Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, das die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen hatte..

Die Preisverleihung war einer der Höhepunkte des 3. Deutschen ITK-Mittelstandstages, auf dem sich am 7. November rund 200 Spitzenvertreter der Hightech-Branche und ihre Kunden trafen. Der Kongress in Düsseldorf stand unter dem Motto "Mittelstand 2.0".

Ein Schwerpunkt der Begegnung waren interaktive Internet-Anwendungen. Führungskräfte aus dem Mittelstand zeigen daran großes Interesse, wie aus einer neuen Studie des Bikom hervorgeht. "Gut zwei Drittel der Manager begeistern sich für die Chancen des Web 2.0", sagt Vizepräsident Heinz Paul Bonn. Besonders bekannt sind Foto- und Videoportale sowie interaktive Wissensdatenbanken (Wikis). Viele Führungskräfte sehen zudem Potenzial in digitalen Job-Netzwerken, Blogs und Social Networks. "Viele kleine Unternehmen zögern aber noch, die prinzipielle Begeisterung in die Praxis umzusetzen", erläutert Bonn. Der Bitkom rechnet damit, dass das nicht so bleibt: "Mehr als die Hälfte der Entscheider ist der Meinung, dass Web 2.0 bald aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Was heute noch eine Sache von Pionieren ist, wird sich binnen weniger Jahre durchsetzen."

Die mittelgroßen IT-Unternehmen schauen optimistisch nach vorn. 79 Prozent der kleinen und mittleren IT-Unternehmen erwarten 2007 ein Umsatzplus. Das geht aus dem aktuellen Branchenbarometer des Bitkom hervor. Weitere elf Prozent rechnen zumindest mit stabilen Umsätzen. "Die Hightech-Mittelständler haben allen Grund, zuversichtlich ins Jahresendgeschäft zu gehen", sagte Bitkom-Vize Bonn. Die starke Nachfrage sorgt vor allem bei Anbietern von IT-Dienstleistungen und Software für Optimismus: In diesem Sektor erwarten 84 Prozent der Unternehmen einen steigenden Jahresumsatz.