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Metagroup fordert I-Commerce statt E-Commerce

18.12.1998
Von Michael Hufelschulte
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Deutsche Unternehmen verschließen sich noch immer neuen Vertriebswegen und informationstechnischen Hilfsmitteln zur Verbesserung von Vertrieb, Marketing und Kundendienst. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Marktforschungsunternehmens Meta Group. Selbst wenn sich deutsche Firmen für Electronic Commerce entschieden, praktizierten sie nicht viel mehr als Online-Vertrieb und Online-Einkauf. Die Meta Group fordert daher I-Commerce statt E-Commerce. "Electronic Commerce, daß heißt der Vertrieb via Internet, ist nur ein Teil des Gesamtbildes, das man besser als Integrated Commerce bezeichnen würde. Der Integrated Commerce enthält alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die eine Neuausrichtung eines Unternehmens auf heutige Kundenanforderungen beinhaltet", definiert Meta-Group-Analyst Wolfgang Martin den neuen Begriff. Amerikanische Unternehmen seien hier schon viel weiter als deutsche Firmen. Meta Group führt dies auf das abteilungsbezogene Denken der Deutschen und den Mangel an kunden- und prozeßorientierter Betrachtungsweise zurück. Ein Projektleiter E-Commerce fühle sich für die Gestaltung der Web-Seiten verantwortlich, während der Projektleiter Data-Warehouse sich auf traditionelles Reporting und Controlling konzentriere. An die Verbindung von E-Commerce mit einer Data-Warehouse-Lösung werde aber kaum gedacht. Es sei daher an der Zeit, daß sich deutsche Unternehmen auf höchster Ebene mit IT-Themen beschäftigten. Ideal sei ein CIO (Chief Information Officer), der im Vorstand für die richtige IT-Ausrichtung des Unternehmens sorge, schlägt die Meta Group vor.