MetaCobol für die 1:1 Umstellung:Migrationshilfe beim Systemwechsel

23.01.1981

KLOTEN (sg) - Ein Systemwechsel gehört selbst heute, obwohl wir uns im fortgeschrittenen EDV-Zeitalter wähnen, wegen der damit unweigerlich verbundenen Umstellung von Applikations-Programmen, nach wie vor zu den wenig geschätzten Ereignissen. Dies gilt um so mehr dann, wenn mit dem aus was für Gründen auch immer erforderlich werdenden Systemwechsel auch noch ein Herstellerwechsel sinnvoll erscheint.

Die Behauptung, daß hinter der hochgepriesenen, sogenannten "Herstellertreue" nichts anderes zu sehen sei, als die bloße Angst davor, sich den aus einem Herstellerwechsel ergebenden Problemen der Software-Umstellung nur ungenügend begegnen zu können, ist sicher nicht allzufern von der Realität.

Selbst dort, wo im Prinzip durch die Verwendung einer höheren Programmiersprache wie Cobol oder PL/1 das Umsteigen von einem auf das andere System eigentlich leichtfallen sollte, treten, vorausgesetzt es wird auch gleich noch der Hersteller gewechselt noch etliche Schwierigkeiten auf. Dies vor allem dann, wenn die umzustellenden Programme mit den Prinzipien heute üblicher Methoden, wie dem Beispiel der Strukturierten Programmierung, kaum in Übereinstimmung zu bringen sind, was meistens der Fall sein dürfte.

Damit ein System- und/oder Herstellerwechsel dennoch zu keinem unlösbaren, zeitlichen wie programmier-technischen Problem wird, bietet die ADR, Applied Data Research AG, in Verbindung mit ihrem als Programmierhilfe bezeichneten Programmpaket MetaCobol eine interessante Dienstleistung speziell für die Umstellung von Applikations-Programmen von beiliegenden Systemen auf IBM-Anlagen, oder allenfalls auch umgekehrt, an. Sie stellt dazu neben ihrem seit mehr als 15 Jahren bestehenden, in Hunderten von Anwendungen bewahrten Produkt auch die in Umstellungen erfahrenen Systemspezialisten

für die gesamte Dauer der Umstellung zur Verfügung.

Anhand einer erst kürzlich, nach zweimonatigem Einsatz von Produkt und Spezialisten erfolgreich beendeten 1 :1- Umstellung, hierbei ging es um einen Systemwechsel von Siemens 4004/35 auf IBM 3031, welcher auf der Basis von Cobol'68 erfolgte, kann festgestellt werden, daß mit Verwendung von MetaCobol ohne Anpassung 80 Prozent aller Instruktionen automatisch umgestellt werden könnten. Für weitere 15 Prozent der alten, in Applikations-Programmen steckenden Instruktionen, wurden unter Verwendung von MetaCobol spezielle Umwandlungs-Makros realisiert, die ebenfalls zu einer automatischen Umstellung führten. Nur noch 5 Prozent aller Instruktionen mußten so umgearbeitet werden, daß sie auch in die neu compilierten Applikations-Programme paßten.

Dem ganzen Unternehmen war auch ein zeitlicher Erfolg beschieden;

zwei Monate als Umstellungs-Zeitraum ist sicher als ein sehr beachtenswertes Resultat zu werten. Kommt noch hinzu, daß eine solche Umstellung manuelle Fehlerquellen weitestgehend ausschließt und deshalb Sicher und vollständig erfolgen kann, was wohl kaum von anderen Umstellungspraktiken behauptet werden kann.