Designstudie wird auf IDGs Demo-Konferenz gezeigt

Meta Pad: Ocheltrees Traum vom tragbaren PC

22.02.2002
MÜNCHEN (CW) - Den Forschern der amerikanischen IBM-Labors ist mit dem "Meta Pad" wieder einmal ein Coup gelungen: viel Aufmerksamkeit für die Designstudie eines sehr portablen PCs.

Die Idee ist so einfach wie bestechend: Befreie den PC von allem Überflüssigen und mache ihn klein und portabel. So verfuhr Kenneth Ocheltree, Wissenschaftler in den IBM-Labors von Yorktown Heights im US-Bundesstaat New York. Dabei geht es Ocheltree weniger um ein neues Konzept für Mobile Computing, vielmehr interessiert ihn die Frage, wie Menschen mit Computern umgehen, wenn sie sie ständig verfügbar haben und in welcher Form - als Notepad, Laptop oder als Kleidungsstück - sie am meisten benutzt werden.

Dazu haben Ocheltree und sein Team den PC auf die Basiskomponenten reduziert: Stromsparender "Crusoe"-Prozessor (800 Megahertz) von Transmeta, 128 MB RAM, 3D-Grafikchip mit 8 MB RAM sowie eine Festplatte mit 10 GB. Das ergibt einen Klein-PC mit den Ausmaßen einer Geldbörse: knapp 13 mal acht Zentimer. Das Gewicht des etwa zwei Zentimeter hohen PC-Kerns liegt bei 250 Gramm. Als Betriebssystem kommt derzeit Windows XP zum Einsatz.

Statt diverser Anschlüsse für Maus, Tastatur, Video oder USB-Schnittstelle sorgt ein einziger "Docking"-Connector für die Kommunikation mit der Peripherie. Befreit von Kabel und Stromversorgung, ergeben sich eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten. Ocheltree und seine Forscher haben für den Meta-Pad-Kern diverses Zubehör entwickelt. So lässt er sich an einen kleinen Touchscreen anschließen und als PDA verwenden - aber mit der vollen PC-Power. Wird er in einen Schlitten gesteckt, an dem eine Tastatur und ein Monitor hängen, kommt er als Desktop daher. Eine Laptop-Schale verwandelt ihn in ein IBM-Thinkpad. Aber auch in einem Tragegurt an der Kleidung befestigt, macht das Meta Pad eine gute Figur: Zusammen mit einer kleinen Display-Brille erlaubt er "Hände-freies" Computern.

Das Meta Pad ist immer betriebsbereit und muss für die unterschiedliche Nutzung nicht neu gebootet werden. Und: Der Benutzer hat seine Anwendung immer vor Ort. Das lästige Synchronisieren oder Transferieren von Daten entfällt. Dabei sind neuen Techniken - etwa der Spracheingabe - keine Grenzen gesetzt.

IBM will den Kleinen kommende Woche auf IDGs "Demo"-Konferenz in Phönix, Arizona, zeigen. An eine Vermarktung denkt Ocheltree derzeit nicht, vielmehr wolle man Erfahrungen darüber sammeln, in welchen Szenarien das Gerät eingesetzt wird. (kk)