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Meta Group: Portale werden geschäftskritisch

26.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Analysten der Meta Group gehen davon aus, dass Unternehmensportale bereits in naher Zukunft "mission critical" sein werden. Neben ihrem Einsatz als Frontend dienten sie zunehmend auch als Backend-Plattform für die Zusammenstellung, Integration und Segmentierung und entwickelten sich damit für Mitarbeiter und Partner im Rahmen der Geschäftsprozesse mehr und mehr zum wichtigsten Koordinationspunkt.

In Großunternehmen habe das Thema Portale deswegen bereits in diesem Jahr höchste Priorität. Auch ein Großteil von Content- und Knowledge-Management-Projekten wird nach Erkenntnissen der Experten schon sehr bald in Portalprojekte münden. Bis 2003 plane zirka 85 der Global-2000-Firmen die Einführung eines Enterprise Information Portal. Weltweit würden in diesem Bereich in den kommenden Jahren rund zehn Milliarden Dollar investiert.

SAP, CA, IBM und Bea positionierten sich im Markt für Portalplattformen als starke Anbieter und stellten für Spezialisten (Day Software, Verity, Hummingbird, Plumtree) eine große Herausforderung dar. Die schnellen Veränderungen im Markt machten es den Anwendern nicht leicht; Investitionen müssten sorgfältig durchdacht werden. RoI-Analyse (Return-on-Investment) und Sicherheit werden sich aus Sicht der Experten künftig als ausschlaggebende Faktoren bei der Anschaffung erweisen. Viele Anbieter würden deshalb auch die Hilfe von Dienstleistern in Anspruch nehmen.

Ein einheitliches Portal-Framework halten die Meta-Analysten in den meisten Fällen für geeigneter als mehrere verschiedene Portale (B2B, B2E etc.), bei denen jeweils nur eine bestimmte Teilstrategie berücksichtigt werde. Bei den Plattformfähigkeiten gelte es vor allem, den Aspekt ihres Gesamtwertschöpfungsbeitrags zur Erreichung der Unternehmensziele zu betrachten. (tc)