Datenbanker mit Tool-Gemeinde

Meta Group: Oracle nimmt Werkzeugentwicklung ernst

23.08.1996

"Obwohl Oracle mit seinen Entwicklungs-Tools technologisch hinter Konkurrenzanbietern wie Forté hinterherhinkt, wird das Unternehmen auch weiterhin einen Löwenanteil des Marktes kontrollieren", prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Meta Group Inc. aus Stamford, Connecticut. Helfen werde dabei die Marktführerschaft bei relationalen Datenbank-Management-Systemen. Das Unternehmen biete die Tools an wie die passenden Fritten zum Hamburger.

Oracle hat, so die Meta Group, die Werkzeugentwicklung lange Zeit vernachlässigt. Doch mit dem jüngsten Release des 4GL- Entwicklungswerkzeugs Developer 2000 signalisiere der Hersteller, daß er in Tool-Technologie investieren wolle. Die neue Version erhielt im wesentlichen eine benutzerfreundlichere Oberfläche, benötigt aber immer noch stolze 16 MB RAM. Trotzdem vermutet André Dan, Director Marketing bei der Magic Software Enterprises Ltd., daß zirka die Hälfte aller Oracle-Datenbank-Anwender auch die Entwicklungs-Tools des Herstellers nutzen.

Den Erfolg möchte Oracle auf die CASE-Komponenten ausdehnen. Bisher nutzen nach Einschätzung der Meta Group etwa 75 Prozent der Developer-2000-Anwender das Design-Tool. Die neue Version von Designer 2000 unterstützt neben 16-Bit- auch 32-Bit-Applikationen für Windows 95 und Windows NT, die auf Oracle-Datenbanken basieren. Zu den wesentlichen Neuerungen des Release gehört außerdem ein Codegenerator für Visual Basic 4.0 und C++.

Als größter Mangel von Designer 2000 gilt laut Meta Group bislang die zugrundeliegende proprietäre Engineering-Methode. Frühestens Ende 1997 sei mit objektorientierter Technologien zu rechnen.