Fertige Texte von der Messe in die Redaktion

Messegesellschaft installiert Mailbox-System für Journalisten

13.10.1989

MÜNCHEN (CW) - Journalisten auf der Münchener Messe werden es künftig leichter haben: Sie können Presseinformationen entweder aus der eigenen Feder, von Produktanbietern oder von der Messegesellschaft (MMG) ab Mitte Oktober in den Pressezentren der Messe erstellen, bearbeiten und sie von dort an ihre Redaktionen versenden.

In der ersten Ausbaustufe wird das System sieben Endgeräte - sechs Laptops und einen fest installierten PC - enthalten; auf diesen Geräten stehen die Presseinformationen der MMG zum Redigieren mit unterschiedlichen Textsystemen und zum Versenden bereit.

Redaktionen, die diesen Service nutzen wollen, müssen Zugriff auf eine der angeschlossenen Mailboxen haben: zunächst die Deutsche Mailbox in Hamburg und wahrscheinlich die Münchener Pressline-Datenbank. Weitere Mailbox-Systeme sollen bei Bedarf von der Software unterstützt werden können.

Ulrich Probst, Pressechef der MMG, versucht derzeit, mit der Euronet-Mailbox in Bern auch den nichtdeutschsprachigen Raum in das System einzubinden. Außer den Pressetexten der MMG und der beteiligten Anbieter können Journalisten auch eigene Texte bearbeiten und versenden; die Erfassung geschieht dann entweder über Tastatur, durch eine mitgebrachte Floppy oder sogar mit einem Scanner.

Neben dem Endgerätelieferanten Toshiba und RVS, das die Kommunikations-Software stellt, sind noch Tandberg Data und die Dr. Neuhaus Mikroelektronik beteiligt, welche die Modem-Anschlüsse in den Pressezentren liefert. Von Tandberg kommt ein Lesesystem zum Einscannen von Texten. Es besteht aus einem 400-dpi-Scanner, der Software Megaread und einem 386er PC mit VGA-Farbmonitor.

Clemens Wachter, bei der MMG zuständig für die Scanning-Arbeiten, wünscht sich hierfür allerdings einen schnelleren Rechner. Außerdem, so Wachter, habe der Tandberg-Scanner leichte Probleme bei der Erkennung von Proportionalschrift.

Eine Generalprobe für die Anlage verlief nach Probsts Worten ohne technische Probleme, so daß das System, dessen Nutzung für Journalisten gebührenfrei ist, zum erstenmal während der SYSTEMS ab dem 16. Oktober eingesetzt werden kann.