Systems wird immer mehr zum Zugpferd

Messe München: Umzug reißt tiefe Löcher in die Bilanz

17.07.1998

Für die MMG war 1997 alles andere als ein einfaches Jahr. Auf der Agenda standen neben den üblichen Messeaktivitäten die Punkte Fertigstellung, Umzug und Inbetriebnahme der Neuen Messe München. Wie Manfred Wutzlhofer, Vorsitzender der Geschäftsführung, auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte, konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr aber trotz besagter Belastungen eine Umsatzsteigerung von 22 Prozent auf 236,3 Millionen Mark erreicht werden. Weitere 33 Millionen Mark steuerte die für Auslandsmessen zuständige Tochtergesellschaft Imag zu den Einnahmen bei. Während das operative Ergebnis 1997 auf 5,1 Millionen Mark anstieg, schlugen die mit der Inbetriebnahme und Finanzierung der neuen Messe verbundenen Kosten mit einem Minus von 29,9 Millionen Mark zu Buche. Wutzlhofer zufolge dürften aufgrund dieser Investitionen vermutlich noch einige Geschäftsjahre lang rote Zahlen in den Bilanzen stehen. Allein für das laufende Fiskaljahr ist laut Finanzierungsplan ein Fehlbetrag von 90 Millionen Mark kalkuliert.

Trozt dieser Sonderbelastungen stehen bei der MMG die Zeichen unvermindert auf Wachstum. So waren beispielsweise auf der Systems 97 insgesamt 1735 Aussteller - gegenüber dem Vorjahr (1699 Aussteller) ein Plus von fünf Prozent. Für das in diesem Jahr vom 19. bis 23. Oktober stattfindende IT-Treffen gaben die Veranstalter jetzt vorab die Rekordzahl von 2000 Ausstellern bekannt. Auch die Elektronikmesse "Productronica" konnte 1997 Steigerungen bei den Aussteller- und Besucherzahlen verzeichnen. Mangels Resonanz bis auf weiteres aus dem Programm genommen wurde dagegen die Consumer-Electronics-Show "Bits & Fun".

Bis zur Jahrtausendwende will die MMG, die sich in Deutschland auf Platz fünf und international auf dem zehnten Rang der Messegesellschaften sieht, jährliche Umsatzsteigerungen von 42 Prozent erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr 1998 erwartet Konzernchef Wutzlhofer Einnahmen in Höhe von 286 Millionen Mark.