Messe-Monarchie

01.04.1988

Die CeBlT ist allgegenwärtig. Im Unterschied zu gewöhnlichen Messen wie der Münchner Systems oder der Kölner Orgatechnik endet das Hermes-Fest nicht, wenn die tollen Märztage vorbei sind. Die CeBlT ist ein Signal, der Auftakt für die "große" Industrie-Messe, zu der sie gehört wie das Klappern zum Handwerk.

Noch gibt es Zweifler. Trauerwein plädiert deshalb für die konstitutionelle Messe-Monarchie. Ihr könnte "Hubert der Lange" als Oberhaupt vorstehen, wobei sichergestellt werden müßte, daß die Regentschaft für immer und ewig gilt.

Als erstes müßte der Hermes-Stellvertreter verkünden, daß als fälschungssicheres Personenkennzeichen der Messeausweis eingeführt wird und die Bundesrepublik vom Gregorianischen Kalender zum CeBlT-Kalender übergeht. Jeder Aussteller erhält vier Minuten Zeit für die Unterzeichnung der Mietverträge, die für jeweils 128 Jahre gelten.

Im Nu wird die Lüneburger Heide mit Messehallen übersät sein. Die DV-Spezialisten werden zwar zuerst aufbegehren - aber man könnte eine Vereinbarung treffen, den Kirchentag und das Bundesturnfest in die CeBlT einzugliedern. Damit wäre allen gedient.