Wenn einer uns eine regionale Büromesse als "Internationales Forum der Informations- und Kommunikationstechnik" (..)rkaufen wollte, wir würden ihn natürlich durchschauen. Aber die Hannoveraner treiben es mit der "CeBIT" kaum weniger kraß - und wir durchschauen die Messe-Macher nicht.

Nichts gegen das "Welt-Centrum Büro-Information - Telekommunikation". Niemand wird erwarten, daß sich ein Aussteller selbst aufgibt, um die Messe zu retten. Wie auch der DV-Spezialist die Wahl hat, hinzugehen oder wegzubleiben. Gleichwohl war die CeBIT-Teilnahme bisher sozusagen Pflicht.

Doch auf einen CeBIT-Schwur wollen es einige DV-Firmen offenbar nicht mehr ankommen lassen (siehe Seite 1). Für das Beratungsunternehmen Cap Gemini rechnet es sich nicht, das breite Publikum (Haben Sie einen Prospekt?) mit Werbematerial zu versorgen. Die CeBIT-Absage: Business as usual.

Bei Klaus Luft wirkt es dagegen nur komisch, wenn er neuerdings Zweifel am Konzept der CeBIT-Messe äußert (siehe "Für Sie gelesen"). Nixdorf hat sich doch seit Jahren einen Jux daraus gemacht, die CeBIT als "Circus" zu mißbrauchen. Es gibt nur eine Erklärung für die neue Nachdenklichkeit im Glashaus des Herrn Luft: Das Nixdorf-Geschäft floriert nicht mehr so, als daß Messe-Millionen kein Thema wären.