Produktvorstellungen auf der 3GSM World

Messaging, Handys und mobile Sicherheit

02.03.2001
CANNES (ave) - Neue Produkte gab es auf der Mobilfunkmesse 3GSM in Hülle und Fülle. Von neuen Handys über Kommunikationsplattformen bis hin zu Lösungen zur Absicherung mobiler Transaktionen reichte die Bandbreite.

Trotz aller Unkenrufe über hohe UMTS-Lizenzkosten steckt einiges Potenzial im Markt für zukünftige Mobilfunkverfahren. Die Yankee Group geht davon aus, dass sich 2005 rund 62 Milliarden Dollar Umsatz mit drahtlosen Datendiensten erzielen lassen. Vor allem das Messaging spielt dabei eine große Rolle: Die Analysten von Strand Consult behaupten, dass allein im Dezember 2000 weltweit 15 Milliarden SMS-Nachrichten verschickt wurden. Die Yankee Group erwartet eine Zunahme auf 100 Milliarden Kurznachrichten im Dezember 2002.

Glaubt man Herstellern wie Materna Information & Communications, dann geht der Trend dabei weg von reinen Textbotschaften hin zu multimedialen Grüßen - der SMS-Nachfolger Multimedia Messaging Services (MMS) soll es möglich machen. Die Wartezeit bis dahin sollen Enhanced Messaging Services (EMS) versüßen. Sie heben die bisherige Begrenzung von Textnachrichten auf 160 Zeichen auf.

Materna kündigte zudem eine Kooperation mit Microsoft an, die darauf abzielt, Unternehmen den Zugriff auf "Exchange" via Handy zu ermöglichen. Details dazu wollen beide Hersteller im März auf der CeBIT bekannt geben. Wie wichtig ihr das Thema Mobilfunk ist, unterstrich die Gates-Company auf der 3GSM World zudem mit der Bekanntgabe ihrer Mitgliedschaft in der GSM Association (GSMA).

Außerdem stellte der US-Softwareriese in Cannes seine Mobiltelefon-Plattform (Codename "Stinger") sowie die "Windows Powered SIM Smartcards" vor. Die Handy-Speicherkarten sollen Microsoft zufolge interessierten TK-Anbietern offeriert werden, die ihren Kunden den Zugriff auf mobile E-Commerce-Applikationen und andere Anwendungen auf Basis von Windows ermöglichen wollen.

Mit Samsung, Mitsubishi und Sendo konnte sich Microsoft drei Hersteller ins Boot holen, die Smartphones auf Basis von Stinger anbieten wollen. Sendo etwa zeigte das nur 99 Gramm schwere Modell "Z100", ein GPRS-taugliches Triple-Band-Handy mit Farb-Display und integriertem MP3-Player. Über den Browser "Mobile Explorer" kann der Benutzer im Web surfen. Die mitgelieferte Anwendung "Mobile Outlook" soll mit der PC-Version synchronisierfähig sein. Microsoft hofft, mit seiner Smartphone-Plattform Symbian das Wasser abgraben und Maßstäbe für die mobile Telefonzukunft setzen zu können.

Baltimore Technologies hat sich auf die Fahnen geschrieben, "Vertrauen in einer drahtlosen Welt" zu schaffen. Das Unternehmen will Carrier und Content-Anbieter mit einer Lösung versorgen, die mobile Transaktionen mit Hilfe von digitalen Zertifikaten absichert. Möglich werden soll dies mit dem "Telepathy Registration System", das der Anbieter in Cannes ankündigte. Die Lösung kann in bestehende Public-Key-Infrastructure-(PKI-)Systeme integriert werden und dient dazu, mobile Nutzer zu registrieren und ihnen Zertifikate auszustellen, anhand derer sie identifiziert werden können.