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Merrill Lynch: IT-Budgets ziehen leicht an

02.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch (ML) geht nach einer Umfrage unter den CIOs von 75 amerikanischen und 25 europäischen Großunternehmen davon aus, dass die Ausgaben für Informationstechnik in diesem Jahr leicht von vier auf fünf Prozent steigen. Die Priorität bei den Investitionen sehen die IT-Chefs dabei in den Bereichen Storage und Software. Zum einem seien die Unternehmen aufgrund neuer Vorschriften gezwungen, mehr Informationen zu speichern, schreibt ML in der Studie. Andererseits versuchten sie, mit Hilfe von Integrations- oder BI-Tools (Business Intelligence) sowie Security-Software mehr aus ihren bestehenden Systemen zu machen.

Die Nachfrage nach Dienstleistungen geht dagegen laut ML zurück, da viele Konzerne einen Großteil ihrer IT bereits ausgelagert haben. Nachdem der Austausch alter Geräte im Vorjahr größtenteils abgeschlossen wurde, stehen PCs 2005 am unteren Ende der Wunschliste von CIOs. Da gleichzeitig auch die Verbrauchernachfrage nach Desktops und Notebooks einbrechen dürfte, treffe dies die Computerbauer besonders hart, so Merrill Analyst Steve Milunovich.

Wie bereits in den Vorjahren konzentrieren sich die meisten IT-Entscheider bei ihren Einkäufen auf große Hersteller mit einem bekannten Namen. Als Resultat schätzt ML, dass Anbieter wie IBM, Dell, Cisco, Microsoft, SAP und EMC ihre Marktanteile steigern werden. Suns Aussichten auf einen Turnaround sind dagegen getrübt: Nur vier Prozent der befragten CIOs rechnen damit, dass sich der Unix-Spezialist einen größeren Teil ihrer IT-Investitionen sichern wird. Das Problem vieler Anwender mit Sun bestehe darin, dass alles was die Company macht, zu wenig ist und zu spät kommt, so der bissige Kommentar von ML-Analyst Milunovich.

Big Blue wiederum hat möglicherweise nach dem Verkauf seiner PC-Sparte an Lenovo ein Problem: Zwar wollen die IT-Entscheider 2005 verstärkt Software und Server von IBM einkaufen, jedoch erwägen 45 Prozent der befragten CIOs, sich nun einen anderen PC-Anbieter zu suchen. Sollten sie tatsächlich den Lieferanten wechseln, könnte auch der Kauf von anderen IBM-Produkten zurückgehen, erklärten sie. (mb)