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Mercury erhält Fristverlängerung von der Nasdaq

01.12.2005
Das Softwareunternehmen hat einen Monat Zeit, zwei ausstehende Quartalsabschlüsse vorzulegen.

Die Technologiebörse Nasdaq hat dem US-Softwareanbieter Mercury eine Gnadenfrist eingeräumt. Das Unternehmen hat nun bis zum 3. Januar 2006 Zeit, die Abschlüsse der zwei jüngsten Quartale (Ende: 30. Juni und 30. September) nachzureichen. Diese sind bislang nicht fertig gestellt, da die finanziellen Auswirkungen von Aktienoptionsgeschäften neu berechnet werden müssen. Das Unternehmen überprüft derzeit die Bilanzen mehrerer Jahre, da hochrangige Manager die Stichtage von Mitarbeiteroptionen zu ihren Gunsten verändert und sich so bereichert haben sollen. In diesem Zusammenhang sind Anfang November der CEO, der Finanzchef sowie die Chefjuristin des Softwarehauses zurückgetreten.

In einer Ad-hoc-Nachricht teilte die Firma mit, dass sie nicht garantieren kann, die neue Frist auch einzuhalten. Zudem würde es die Nasdaq nicht in Betracht ziehen, den Termin erneut zu verschieben. Wenn Mercury die Quartalsabschlüsse nicht rechtzeitig bei der US-Börsenaufsicht SEC einreicht, droht der Firma ein Delisting. In diesem Fall werden die Aktien im Tafelgeschäft ("over the counter") gehandelt. In der vergangenen Woche hatte Mercurys Marketing-Vorstand Christopher Lochhead gegenüber der CW gesagt, dass die Firma trotz der Probleme nicht zum Verkauf steht. Das Management arbeite weiter an dem Ziel, in die Riege der fünf größten unabhängigen Softwareanbieter aufzusteigen. (ajf)