SAP-Software unterstützt die Fertigung der A-Klasse

Mercedes gibt Feedback für die Weiterentwicklung von R/3

20.09.1996

"Es gibt keine Standardsoftware, die den Anforderungen der Automotive-Industrie genügt", erläutert Projektleiter Robert Maas. Maas ist Mitarbeiter der Debis Systemhaus GmbH, Leinfelden. Anfang des vergangenen Jahres hat die Daimler-Benz-Tochter gegen ein Entgelt von 18,3 Millionen Mark die Verantwortung für Entwicklung und Installation der Anwendungs-Infrastruktur im Werk Rastatt, dem designierten Produktionstandort der A-Klasse, übernommen.

Maas' Darstellung zufolge hat Debis mit R/3 "den Einäugigen unter den Blinden herausgefischt". Die Architektur der SAP-Pakete lasse sich als Basis für Modifizierungen verwenden. Kritisch sind, so der Projektleiter, aber die großen Datenmengen, die verarbeitet werden müssen. Vom Herbst des kommenden Jahres an will Mercedes in Rastatt rund 800 Autos pro Tag produzieren - und zwar nach guter Unternehmenssitte als individuell konfigurierte Modelle. Das für die Produktionsunterstützung ausgewählte R/3-Release 3.0 D ist nicht für die damit heraufbeschworene Informationsflut konzipiert.

SAP und Debis arbeiten deshalb gemeinsam daran, dieses Manko zu beheben. Die Ergebnisse der vertraglich festgelegten Entwicklungspartnerschaft sollen in das Release 4.0 der SAP- Software einfließen. "Uns liegt daran, möglichst viel Standard und wenig Mercedes-Spezifisches einzusetzen", begründet Maas das Engagement des Fahrzeugherstellers für die R/3-Entwicklung.