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Merced wird zu Itanium

05.10.1999
AMD kontert mit Sledgehammer

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der neue 64-Bit-Chip von Intel, hinlänglich unter dem Codenamen "Merced" bekannt, heißt ab sofort "Itanium". Die Namensgebung, die im Wortlaut sehr an "Titanium" erinnert, soll nach Angaben des Halbleiterherstellers "die Stärke und Leistungskraft des Prozessors widerspiegeln". Der neue Chip, der Mitte nächsten Jahres auf den Markt kommen soll, ist der erste Prozessor von Intel, der Informationen in 64-Bit-Portionen verarbeiten kann - alle bisherigen Chips des Halbleiterriesen schaffen nur 32-Bit. Mit den Hochleistungschips der Itanium-Familie will sich Intel in den Wettbewerb um High-end-Server einschalten, auf dem sich derzeit vor allem Sun Microsystems, Hewlett-Packard, IBM und Compaq tummeln. Nähere technische Einzelheiten und die Preisgestaltung des Itanium sollen heute auf dem Microprocessor Forum in San Jose bekannt gegeben werden.

Unterdessen plant Konkurrent Advanced Micro Devices (AMD) einen eigenen 64-Bit-Chip, der bisher unter dem Codenamen "Sledgehammer" gehandelt wird. Im Gegensatz zur bisherigen Kompatibilitätstaktik soll dieser Bolide, der laut "Wall Street Journal" nicht vor dem Jahr 2001 auf den Markt kommen dürfte, eine eigenständige Architektur aufweisen, auf der für den Merced kompilierte Anwendungen nicht laufen.