Web

Menschenversuche: Wenn das Traumschiff zum Triple-Play-Labor wird

02.02.2007
Aida-Schiffe: Die Tagesschau kommt um 20 Uhr.
Aida-Schiffe: Die Tagesschau kommt um 20 Uhr.
Foto: AIDA

Der Aufwand, der hinter diesem Infotainment-System steckt, ist gewaltig, berichtet Jörg Liebe, Direktor der Voice Integration Products bei Lufthansa Systems. Als Systemintegrator war Liebe am Aufbau beteiligt, wobei das Netz für Crew und Passagiere rund 1.500 per IP angeschlossene Geräte umfasst. Zudem verbaute Lufthansa Systems über 800 der neuen 8-Port-Catalyst-Switches von Cisco, denn jede Kabine ist über vier Fast-Ethernet-Anschlüsse mit dem Backbone des Schiffes verbunden. Dieses ist als Gigabit- beziehungsweise 10-Gigabit-Ethernet ausgelegt.

Über die vier Ethernet-Ports werden die Kabinen nicht nur mit IP-Telefonie, IP-TV und Video on Demand versorgt, sondern sie sind auch an das Klimatisierungs- und Lüftungssystems des Schiffes angebunden. Telefon und Entertainment-System werden dabei teilweise automatisch per Power over Ethernet über das LAN mit Energie versorgt. Für künftige Schiffsbauten ist bereits eine Ausweitung des Systems in Sachen Home Automation angedacht. Wenn das System etwa anhand des fehlenden RFID-Signals des Bordpasses feststellt, dass ein Passagier die Kabine verlassen hat, können über automatisch Rollos an den Fenstern heruntergefahren und die Raumtemperatur um ein paar Grad heruntergeregelt werden. Was sich auf den ersten Blick wie eine nette Spielerei liest, hat für die Reederei handfeste ökonomische Gründe: Alleine für die Stromerzeugung und Klimatisierung sind zwei große Schiffsdiesel erforderlich.