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Mendocino soll Absatz von ERP-Lizenzen ankurbeln

28.04.2005
Die von Microsoft und SAP gemeinsam entwickelte Lösung kann nach Ansicht von Experten dazu führen, dass Firmen mehr Lizenzen für den SAP-Zugriff kaufen müssen.

KOPENHAGEN (COMPUTERWOCHE) - Das von Microsoft und SAP gemeinsam entwickelte Produkt mit dem Codenamen "Mendocino" kann nach Ansicht von Experten auch dazu führen, dass Firmen mehr Lizenzen für den Zugriff auf SAP-Software anschaffen als bisher.

Mendocino erlaubt es Anwendern von Microsofts Office, auf SAP-Backends zuzugreifen, ohne dabei den Kontext des Desktop-Programms (Word, Excel oder Outlook) verlassen zu müssen. Dazu zählen Aufgaben wie Personalwesen, Zeit- und Projekt-Management, Budget-Kontrolle oder Kundenverwaltung. SAP-Funktionen sind beispielsweise über spezielle "Smart Panes" in Outlook zugänglich. Daten, etwa vom Adressbuch der E-Mail- und Kalender-Software können mit Informationen aus der Personalakte des ERP-Systems ergänzt beziehungsweise synchronisiert werden.

Neben der technischen Integration, die unter anderm auf einer erweiterten Variante von Microsofts "Information Bridge Framework" aufsetzt, sind dazu auch SAP-Benutzerlizenzen erforderlich. Üblicherweise haben Firmen jedoch weit mehr Office-Anwender als SAP-User und müssten gegebenenfalls weitere mySAP-Lizenzen erwerben.

Das gemeinsam entwickelte Produkt wird auch von beiden Partnern vertrieben werden. Dabei soll auch Microsoft in der Lage sein, den Kunden "fehlende" SAP-Lizenzen für den Office-Zugriff auf die ERP-Software gleich mit anzubieten, so SAP-Chef Henning Kagermann gegenüber der CW.

Das Microsoft/SAP-Produkt soll Ende des Jahres für Early Adopters auf den Markt kommen. Anwender benötigen mySAP ERP 2004 beziehungsweise Office 2003. Bis dahin sind noch einige Details zu entwickeln, etwa, wie Objekte und Aktionen aus der SAP-Umgebung mit dem Repository von Mendocino verknüpft werden. (fn)