Mein neues ERP: größer - schöner - besser

04.02.2008
Von  und
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Neue Softwareplattformen

Die Softwarehäuser entwickeln nicht nur den Funktionsumfang ihrer Produkte weiter, sondern modernisieren auch die Plattform. Sage beispielsweise legt mit "Office Line Evolution 2009" eine neue Produktgeneration auf, die auf .NET von Microsoft aufsetzt.

Der auf die System-i-Umgebung (vormals AS/400) eingeschworene ERP-Spezialist Oxaion AG hat mit dem neuen Produkt "Oxaion Open" eine Software gebaut, die nun auch auf Windows- und Linux-Rechnern läuft. Die neue Produktlinie soll Kunden außerhalb der Stammklientel aus dem System-i-Umfeld (ehemals iSeries beziehungsweise AS/400) erreichen.

Miet-ERP wird interessanter

Im TV-Interview erläutert IDC-Analyst Frank Naujoks (links) CW-Redakteur Martin Bayer die feinen Unterschiede der vielen verschiedenen SaaS-Spielarten.
Im TV-Interview erläutert IDC-Analyst Frank Naujoks (links) CW-Redakteur Martin Bayer die feinen Unterschiede der vielen verschiedenen SaaS-Spielarten.

Die zahlreichen, meist kleineren ERP-Hersteller müssen sich gegen SAP und Microsoft behaupten, denn die Branchenriesen haben es ganz besonders auf den Mittelstand abgesehen und hierzu neue Produkte aufgelegt. "Business ByDesign" von SAP (Halle 4/Stand D38) soll mittelständischen Firmen eine Komplettsoftware zum Steuern ihrer betriebswirtschaftlichen Abläufe nebst Berichtsfunktionen bieten (siehe auch: Dossier: Alles zu Business ByDesign). Im Gegensatz zu den bisherigen Angeboten des Softwareherstellers läuft die Applikation in einem SAP-Rechenzentrum und wird gegen eine monatliche Gebühr via Internet-Zugriff zur Verfügung gestellt (siehe auch: SaaS krempelt die Branche um). SAP steht hier vor mehreren Herausforderungen: Einerseits muss sie Kunden davon überzeugen, in der Lage zu sein, für den Mittelstand taugliche sowie finanzierbare Software zu liefern. Zudem gibt es bislang keinen großen ERP-Hersteller, der eine Komplettsoftware zur Miete anbietet. Drittens muss SAP Partner rekrutieren, die den Kunden dabei helfen, die Software einzurichten. Doch die klassischen Partnerfirmen verdienen an umfangreichen Projekten, in denen sie ihre Berater beschäftigen können. Viele dieser Tätigkeiten fallen mit Business ByDesign weg.

SAPs Mietprodukt verfügt bis dato über keine ausgeprägten Branchenfunktionen. Die Walldorfer hoffen offenbar, mit einem generalistischen ERP-Ansatz eine breite Kundenschicht im Mittelstand zu erreichen. Firmen mit branchenspezifischen Wünschen verweist der Konzern auf das bestehende Kaufprodukt "Business All-in-One".