Mein Bauch gehört Dir

01.02.2007
Die Themen "Überwachungsstaat", "Privatsphäre" und "Datenschutz" zählen zu den geheimen Lastern vieler Tech-Journalisten: Man müsse schließlich die gutgläubige Bevölkerung vor den Hirngespinsten paranoider Staatsschützer bewahren (am Security-Check in Barcelona: "You have bottle? You must destroy it.").

Leider stellt sich immer wieder heraus, dass sich das Volk (aka Lieschen Müller) einen Dreck um die ausufernden Kontrollen schert. Grob geschätzt beläuft sich der Anteil der Überwachungsgegner auf maximal zehn Prozent. Der Rest ist der Ansicht, er habe sich nichts zuschulden kommen lassen und folglich auch nichts zu befürchten. Oder er hat keine Ahnung und möchte daran auch nichts ändern.

In Großbritannien, der europäischen Heimat der modernen Terrorangst, ist diese Einstellung nicht sehr smart. Dort sind zurzeit Body-Scanner ein Thema, die mit "Terahertz-Strahlen" (Perry Rhodan?) die Kleidung von Passanten durchdringen können, um versteckte Waffen aufzuspüren. Das Abbild des gescannten Menschen ähnelt einem 3D-Ultraschall vom Baby im Bauch der Mutter, nur dass der Fötus in der Regel keinen Sprengstoffgürtel trägt. In der Folge muss sich der ahnungslose Geschäftsreisende künftig darauf einstellen, an britischen Flughäfen von minderqualifizierten LeiharbeiterInnen für seinen fetten Ranzen und die mangelnde Selbstdisziplin in Ernährungsdingen aufs Übelste verhöhnt zu werden. Positiver Nebeneffekt: Frauen achten ganzjährig auf die Bikini-Figur. Ehrlich gesagt - den Preis würde ich sofort zahlen. Die ganze Datenschutz-Geschichte ist doch sowieso von der Presse aufgebauscht.