Jennifer Allerton, Roche

Mehrsprachig, mobil, gute Herzfrequenz

29.11.2006
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Am Schluss des einstündigen Gesprächs fasst sie noch einmal die wesentlichen Punkte zusammen. Macht wenige, knappe Anmerkungen, wie die Drei dem Vorstandsvorsitzenden ihre in Seidenpapier eingeschlagenen finan-ziellen Forderungen überreichen sollten. Fertig. Keine Unklarheiten, Handshake. Nächster Termin.

12.10 Uhr: Claude, Leiter des Bereichs Supply Chain und Finanz-IT-Systeme, ist der Stichwortgeber für Allertons zweitägigen Trip nach Moskau in zwölf Stunden. Welche IT-Partner in Russland für Roche von besonderer Bedeutung sind. Welches der Umrechnungsfaktor von Euro zum Rubel ist. Länger dauert der Part, Allerton die wichtigsten Moskauer Ge-sprächspartner in einer Tour d'Horizon zu porträtieren. Wer hat welche Position? Wer welche Eigenschaften? Claude scheint weniger ein Mitarbeiter denn ein freundschaftlicher Begleiter. Für den Außenstehenden wirkt es, als ob sich hier zwei blind verstehen. Immer wieder kleine Scherze. Sehr relaxt. Trotzdem hohe Konzentration bei Allerton. Nach 45 Minuten Informationssession mit Claude kann Moskau kommen.

13.00 Uhr: Auch ein guter Manager sollte regelmäßig reflektieren: "Was habe ich gemacht in den vergangenen Wochen? Was könnte ich besser machen?" Allerton fragt das seit zwei Jahren Ron. Ron ist Consultant einer großen Unternehmensberatung und der persönliche Coach der Engländerin. Regelmäßig treffen sie sich zu einem Arbeitsessen. Heute will Ron wissen, wie Allerton mit einer Personalangelegenheit weitergekommen ist, mit der sie schon seit Wochen schwanger geht und die einer Entscheidung bedarf. Eine schwierige Geschichte, denn sie muss Leistungen von Mitarbeitern gegeneinander gewichten, um einen aus einer Gruppe herauszuheben.

Beim Für und Wider der Beurteilungen wird deutlich, dass Mitarbeiter für Allerton Individuen mit einer sehr persönlichen Historie sind. Sie schafft den Brückenschlag vom Beruflichen zum Privaten, weil sie weiß, was ihre Mitarbeiter auch außerhalb der Firma beschäftigt, belastet.

Ron fällt auf, dass sich Allerton in einer bestimmten Situation auch anders hätte verhalten können. Allerton notiert auf einem kleinen Zettel Stichworte zu Rons Ansichten. Nur einmal während des Gesprächs blickt sie auf ihren ständigen Begleiter, einen Blackberry.