IT & Business Excellence

Gartner-Umfrage

Mehrheit investiert mehr in SaaS

06.07.2010
Von Katharina Friedmann

SaaS-Investitionen - Tendenz steigend

Was Investitionen in künftige Mietsoftware beziehungsweise Inhouse-Anwendungen betrifft, gehen 72 Prozent der Organisationen von steigenden SaaS-Investitionen aus, während 45 Prozent wachsende Budgets für Applikationen im Eigenbetrieb antizipieren. Hier gibt es laut Studie durchaus regionale Unterschiede: So äußerten in Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum ansässige Unternehmen stärkeres Interesse an dem Bezug von Lösungen im SaaS-Modell als ihre europäischen Kollegen. Entsprechend höher auch deren Zuversicht, dass ihre Organisationen die Investitionen in Produkte, die im SaaS- oder Abonnement-Modell angeboten werden, bis Ende 2010 erhöhen werden.

Zur Miete: nicht für alle die Lösung

Woran es dem Gros der Organisationen jedoch offenbar nach wie vor mangelt, sind Richtlinien zur Steuerung der SaaS-Evaluierung und -Nutzung: Laut Gartner-Studie haben lediglich 39 Prozent der Untersuchungsteilnehmer eine solche Policy oder einen derartigen Prozess etabliert - das sind nur ein Prozent mehr als im Jahr 2008.

Des Weiteren ergab die Studie aber auch, dass SaaS offenbar nicht für alle Organisationen optimal ist: Demnach sind immerhin 16 Prozent der Unternehmen im Begriff, von SaaS- auf Inhouse-Lösungen umzusatteln. Zwar wurde kein einzelner konkreter Grund für die Kehrtwendung genannt, den Gartner-Experten zufolge handelte es sich dabei jedoch meist um Betriebe, die sich mit hohen Integrationsanforderungen konfrontiert sahen oder angesichts einer zu hohen Total Cost of Ownership (TCO) unzufrieden waren.

Bei aller weltweit wachsenden SaaS-Akzeptanz - immerhin gut ein Drittel der Befragten berichtete von Problemen mit ihren bestehenden Mietlösungen. Laut Studie ist das Gros dieser Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum ansässig, wo hochverfügbare Hochgeschwindigkeitsnetze nicht in dem Maß verfügbar seien wie etwa in Nordamerika. Als primäre Schwachstellen führten die Organisationen vor allem Schwierigkeiten bei der Integration sowie Probleme im Hinblick auf die firmenspezifische Anpassung auf.

SaaS-Verhandlungskünstler

"Ungeachtet dieser Probleme werden Organisationen schlauer, was das Nachverhandeln ihrer SaaS-Verträge angeht", weiß Gartner-Analystin Mertz zu berichten. Ihren Angaben zufolge geht es dabei vor allem um Erweiterungen des Funktionsumfangs, zusätzliche Nutzer sowie bessere finanzielle Konditionen. "30 Prozent der Teilnehmer gaben an, hier noch vor Vertragsende nachverhandelt zu haben."