Mehr Unterstützung auch für Linux

Mehr Unterstützung auch für LinuxSun will den Einsatz von Java weiter ausdehnen

19.03.1999
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems kündigt weitere Initiativen an, um die Verbreitung und Einsatzmöglichkeiten von Java zu fördern. Dabei spielt auch Linux eine größer werdende Rolle.

Im Mittelpunkt der Pläne steht die Entwicklung und Nutzung diverser Schnittstellen, über die die Java-Plattform erweitert werden soll. So will Sun im Rahmen des Java Community Process zusammen mit anderen Herstellern eine standardisierte Programmier- Schnittstelle für die Erstellung XML-(Extensible-Markup-Language-) basierter Dienste und Anwendungen entwickeln.

Konkret geht es um Java-basierte XML-Parser, also Applikationen, die XML-Syntax analysieren. Sie sind Teil von Compilern und seit kurzem in ersten Versionen von Lotus Development und Microsoft verfügbar. Sun hat nun eigene Spezifikationen eines Java-konformen Parsers veröffentlicht und möchte diese zur Grundlage der weiteren Entwicklungsarbeiten machen. Das künftige API soll standardisierte Java-Klassen bieten, um XML generieren und anpassen zu können.

Eine weitere Schnittstellen-Initiative zielt auf die Entwicklung von Java-2-basierten Multimedia-Anwendungen unter Linux ab. Hierzu will Sun den Quellcode seiner "Media"-APIs an die Open-Source- Vereinigung Linux Blackdown Porting Team für den nicht kommerziellen Gebrauch lizenzieren.

Mit Hilfe der Schnittstellen lassen sich laut Sun erstmals für Linux plattformunabhängige, im Netz verteilte Applikationen beispielsweise für Telelearning, Just-in-Time-Training, interaktive Präsentationen oder Customer-Support entwickeln. Die Blackdown Group erhält dazu das API "Java 3DI" für interaktive 3D- Grafiken, das gemeinsam von Sun und IBM entwickelte "Java Media Framework", mit dem sich zeitkritische Datenströme in unternehmensweiten Applikationen nutzen lassen, ferner die Schnittstelle "Java Advanced Imaging" für spezielle Performance- Aufgaben sowie das Low-Level-API "Javasound" für den Support von Audio-Anwendungen.

Wenige Stunden später gaben Sun und Sybase zudem ein Entwicklungsabkommen bekannt. Ziel dieser Kooperation ist es, neue Java-basierte, netzwerkfähige Geschäftsanwendungen für Consumer- und Embedded-Geräte zu erstellen. Die Hersteller wollen hierzu Java-Technik mit Sybase´ "SQL Anywhere Studio" und der Mini- Datenbank "Ultralite" kombinieren.