Monopolkommission: Konkurrenten festigen ihre Position im TK-Markt

Mehr Tariffreiheit für die Telekom?

19.12.2003
BONN (CW) - Die Telekom-Konkurrenten haben ihre Position gefestigt. Zu diesem Ergebnis kommen die Regulierungsbehörde (Reg TP) sowie die Monopolkommission. Letztere empfiehlt nun, die Telekom weniger streng zu regulieren.

Sechs Jahre nach der Liberalisierung des TK-Marktes funktioniert in den Augen der Monopolkommission der Wettbewerb bei Fern- und Auslandstelefonaten. Deshalb schlägt das Gremium vor, die Telekom aus der Genehmigungspflicht für die Preise dieser Telefonate zu entlassen.

Bei ihrer Empfehlung stützt sich die Monopolkommission auf Zahlen der Reg TP. Danach haben die Telekom-Konkurrenten ihren Marktanteil bei den Ferngesprächen von 41 Prozent im Jahr 2000 auf 45 Prozent im ersten Quartal 2003 ausgebaut. Bei Auslandstelefonaten stieg ihr Anteil mittlerweile sogar auf 60 Prozent. Dagegen sind nach Berechnungen der Reg TP 2002 lediglich 6,4 Prozent der Ortsgespräche über die Wettbewerber geführt worden. Vor dem Hintergrund der im Frühjahr 2003 eingeführten Öffnung der Ortsnetze für Call by Call rechnet die Behörde allerdings damit, dass dieser Anteil bis zum Jahresende auf etwa 26 Prozent klettert.

Zu den positiven Entwicklungen gehört für Matthias Kurth, Präsident der Reg TP, auch das Investitionsverhalten der Carrier. So hätten die neuen Anbieter in den letzten zwei Jahren mit 8,7 Milliarden Euro fast so viel wie die Telekom (über neun Milliarden Euro) in die Infrastruktur investiert.

Allerdings kommt Chefregulierer Kurth angesichts dieser Zahlen zu einem anderen Ergebnis als die Monopolkommission. So ist für den Reg-TP-Chef der Wettbewerb im TK-Markt noch immer nicht selbsttragend. Vielmehr funktioniere er "hauptsächlich regulierungsbedingt", charakterisiert Kurth die Verhältnisse. Regulierungsbedarf erkennt er vor allem noch im Bereich der Teilnehmeranschlüsse. Das sieht auch die Monopolkommission so. (hi)