Passwortkonzepte

Mehr Sicherheit im Internet - auch ohne Passwortmanager

17.05.2017
Von Bastian Gruber

Tipp Nummer 4: Eigenes Passwortkonzept

Anstatt sich auf Passwortmanager wie 1Password oder LastPass zu verlassen (und damit deren Verschlüsselungstechnologien und Servern), entwickeln Sie doch ganz einfach Ihr eigenes Passwort-Konzept. Hier gibt es generell zwei Varianten.

Die erste Variante ist die Kombination von Wörtern, sprich "affe-tiger-katze". Die zweite Variante ist eine Kombination aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen. Ein Beispiel ist hier "bd4$55". Der Nachteil ist natürlich, dass es sehr schwer ist, sich alle Kombinationen zu merken. Mit diesem Trick klappt das aber.

Entwickeln Sie einen festen Bestandteil und einen variablen Bestandteil des Passworts, wobei sich letzterer auf die aktuelle Webseite bezieht. Also sagen wir, der feste Bestandteil ist "kosmonaut-fernseher-tasche". Anschließen Sie diese Kombination mit etwas webweit-spezifischen. Also für Ihr Macwelt-Konto wäre dies: "apple-computer-kosmonaut-fernseher-tasche-macbook". Für Ihr Bankkonto "finanzen-pleite-kosmonaut-fernseher-tasche-ruhestand".

Ganz ähnlich kann dies auch für die Kombination aus Zahlen und Buchstaben funktionieren. Der feste Bestandteil von oben, "bd4$55" erweitern Sie mit dem Webseitennamen. Wenn zum Beispiel die Länge des Namens durch Zwei teilbar ist, bekommt die Kombination hinten eine 01 angestellt, wenn nicht eine 00: "bd4$55-01". Vorne können Sie die ersten zwei Buchstaben der Webseite hernehmen. Das Passwort für Ihr Macwelt-Konto könnte also so aussehen: "ma-bd4$55-01". Auch wenn der Kernteil am Anfang schwer zu merken ist, bei wiederholter Eingabe geht er in Schweiß und Blut über.

Tipp Nummer 5: Online Kreditkarte

Beim Bezahlen über Online-Konten hinterlegen Sie des öfteren Kreditkarten-Daten. Dumm nur, wenn es Ihre Hauptkarte ist, und die besuchte Webseite gehackt wird. Hier eignen sich vor allem Produkte aus der FinTech-StartUp-Szene. Zwar raten wir nicht, Ihr gesamtes Geld dort zu lagern, doch für spontane Einkäufe sind solche Produkte sehr spannend.

Eine Liste von Anbietern gibt es auf eine Webseite von Avuba, ein Dienst, der zwar vor kurzem geschlossen hat, aber brauchbare Alternativen zeigt. Ein kurze Suche nach "Online Kreditkarten" hilft auch weiter. Wie gesagt, Sie sollten nicht gleich zum nächsten Händler rennen und jede Menge Daten und Geld Preis geben, aber mit einem geschulten Auge lassen sich ein paar gute Angebote finden.

Der Dienst MyWireCard bietet Online-Kreditkarten an. Diese eignen sich bestens für das Online-Shoppen, um auch hier nicht die primären Bankdaten preisgeben zu müssen.
Der Dienst MyWireCard bietet Online-Kreditkarten an. Diese eignen sich bestens für das Online-Shoppen, um auch hier nicht die primären Bankdaten preisgeben zu müssen.
Foto: IDG

Ein Dienst namens "MyWireCard" bietet genau diese Online-Kreditkarte an. Testen konnten wir es selbst bislang noch nicht, aber vielleicht melden sich findige Leser via der Kommentarfunktion und können eine genauere Einschätzung dazu abgeben.

Fazit

Selbst wenn es komplette Sicherheit nicht gibt, mit der Kombination aus eigenem Passwortkonzept, iCloud-E-Mail Aliasen und Wegwerf-E-Mail-Adressen sind Sie bestens gerüstet um Ihre Daten sicher im Internet zu lagern, und auf Shopping-Tour zu gehen. Aber auch hier sollten Sie auf neuste Trends und Entwicklungen hören.

Wichtig ist hierbei auch eine Einstufung von sicherheitsrelevanten Daten. Auch sollten nicht immer persönliche Daten hinterlegt werden. Legen Sie ein paar solide "Falsch-Profile" an, um Seiten erst einmal ausgiebig testen zu können. Denn auch wenn Ihnen das Firmen vorgaukeln wollen: Ein richtiges Löschen im Internet gibt es nicht. (Macwelt)