Mehr Sicherheit für Firmen-E-Mails

28.06.2006
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Fachautor / freier Journalist für IT-Themen

In den späten 90er Jahren erkannte Pilkington, dass eine zentrale Verwaltung seiner IT-Systeme greifbare Vorteile erbringen würde. Seitdem hat das Unternehmen seine IT-Systeme und -Operationen systematisch konsolidiert und verwaltet sie heute zentral. Die Kosten ließen sich so bei einer gleichzeitigen Steigerung der Gesamtleistung beträchtlich senken. Vor dem Zentralisierungsprojekt hatte fast jedes der insgesamt 24 Länder eine oder mehrere eigene IT-Abteilungen. Und auch die Verwaltung der elektronischen Post erfolgte für jedes Land separat: "Wir hatten 80 verschiedene IT-Abteilungen, und der Bedarf an Konsolidierung war gewaltig", so Stephen Pownall, Global IS-Director bei Pilkington.

Die Sicherheit der E-Mail-Kommunikation lag ebenfalls in lokaler Verantwortung. Hierbei kamen die verschiedensten Lösungen zum Einsatz, angefangen von Desktop- und Serversoftware bis hin zu Appliances und anderen verwalteten Diensten. Trotz dieser Bemühungen gelangten immer wieder E-Mail-Viren ins Netz und störten schwer: Ein typischer virenbasierender Zwischenfall schaltete drei oder vier Betriebe für 24 bis 48 Stunden aus. Während der Säuberungszeiten waren E-Mail und andere IT-Systeme nicht verfügbar. "Bei solchen Gelegenheiten waren zuweilen bis zu 20 Administratoren weltweit beschäftigt, die Kosten stiegen rasant", erinnert sich Pownall.

Berechnung der geschätzten Kosten für einen virusbezogenen Zwischenfall

  • Aufwand der IT-Personalzeit für Säuberung und Reporting: 50200 Euro (Kosten = IT-Admin-Personalkosten x Zeitaufwand x Beteiligte des IT-Personals).

  • IT-Admin-Personalkosten: 251 Euro täglich (bei einem geschätzten Jahresgehalt von 43000 Euro).

  • Zeitaufwand: zehn Arbeitstage.

  • Beteiligte: 20 Personen.

  • Kosten des IT-Administrationspersonals für Reisen an infizierte Standorte oder die Beauftragung lokaler Dienstleister: 4300 Euro.

  • Kosten für Angestelltenzeit während Systemausfall: 83600 Euro

  • (Kosten = Personalkosten x Zeitaufwand x Menge an Personal).

  • Personalkosten: 209 Euro täglich (bei einem geschätzten Jahresgehalt von 36000 Euro).

  • Zeitaufwand: zehn Arbeitstage.

  • Beteiligte: 40.

  • Einkommensverlust durch Systemausfall: nicht gemessen.

  • Schaden an Ruf und Image des Unternehmens durch Systemausfall: nicht gemeldet.

  • Verstoß gegen gesetzliche Bestimmungen: nicht gemeldet.

  • Summe der geschätzten Kosten durch eine Virusinfektion (nur Personalzeit und Reisen): 138100 Euro.