Mehr Rechnerleistung am Arbeitsplatz:US-Großunternehmen setzen auf Downsizing

13.01.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Die Nicht-Großrechner-Hersteller können nach Meinung des US-Marktforschungsinstitutes Sierra auf ein gutes Geschäftsjahr hoffen. Der Grund: DV-Verantwortliche in Großunternehmen setzen stärker als bisher auf die Dezentralisierung der Systeme.

Bis Mitte der 90er Jahre werden rund 80 Prozent der gesamten Rechenoperationen in den Unternehmen am Arbeitsplatz erfolgen, prognostizieren die US-Experten. Die PC-geübte Anwendergeneration des nächsten Jahzehnts fordere Rechner am Arbeitsplatz, die genügend Leistung erbringen, um auch eigene komplexe Programme für den jeweiligen Arbeitsplatz entwickeln zu können, beschreiben die Marktforscher die Zukunft.

Mehr als zwanzig Prozent der von Fortune aufgeführten 1000 größten US-Unternehmen werden ihre Informationssysteme in diesem Jahr "downsizen". Bis Ende 1990 verteilen sogar bis zu fünfzig Prozent dieser Unternehmen ihre heute noch vielfach zentral organisierten Informationssysteme auf kleinere Einheiten am Arbeitsplatz, schätzt der Chef des Marktforschungsinstitutes der Boston System Group, Theodor Klein.

Auch in der Bundesrepublik geht der Trend hin zu dezentralisierten Systemen, bestätigt Hans-Joachim Grobe von der Diebold Deutschland GmbH. Dies bedeute aber nicht, daß insgesamt im Unternehmen weniger Rechenleistung als bisher benötigt werde. Eine Dezentralisierung könne demnach mit gleichzeitiger Steigerung der Gesamtrechenkapazität einhergehen. Eine Kostensenkung mittels Downsizing von Rechnerleistung sei dann nicht mehr zu erwarten.