Der Pen-Boom hat wirtschaftliche Gründe

Mehr Produktivität: Tablets und Smartphones mit Stift-Bedienung

27.01.2015
Von Michael Wagner

Unternehmensnutzen von Pen-Tablets

Inzwischen gibt es handfeste wirtschaftliche Gründe, die für den Stifteinsatz sprechen - Senkung der Kosten und Beschleunigung der Prozesse. Entscheidend sind dafür die Verbesserungen der Handschrifterkennungs-Software. Sie hilft, Medienbrüche und kostspielige Doppelerfassungen zu vermeiden sowie teure Qualitätskontrollen auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Die unmittelbare Verfügbarkeit von Informationen aus der mobilen Datenerfassung ermöglicht in Kombination mit der Kommunikation in Echtzeit eine Beschleunigung von Geschäftsprozessen. Die Nutzung eines Stiftes bedeutet für viele mobile Einsatzfälle weniger Umstellungsaufwand als die Einführung von Tablets mit reiner Fingereingabe.

Der Vertrieb im Außendienst profitiert von der schnellen Erfassung der Auftragsdaten und der Möglichkeit dem Kunden noch vor Ort einen Liefertermin bestätigen zu können. Im Einzelhandel werden die Verwaltung von Beständen und das Bestellwesen automatisiert. In der Logistik helfen Stift-Systeme bei der lückenlosen Dokumentation von Lieferketten. Der Kundendienst kann nicht nur Fragen zu Produkten beantworten, sondern auch Sonderwünsche der Kunden erfassen. Wartungsarbeiten werden an Ort und Stelle dokumentiert und Ersatzteillieferungen schneller initiiert. In der Herstellung lassen sich operative Planung und Qualitätssicherung durch die Datenerfassung mittels Stift vereinfachen und beschleunigen. In der Lagerwirtschaft werden Warenflüsse dokumentiert und durch die Erfassung zusätzlicher Informationen besser gesteuert.

Eine Vielzahl von Software-Herstellern hat sich auf die Realisierung vertikaler Anwendungen spezialisiert. In der Einzelfertigung, im Gesundheitswesen, in der Pharmaindustrie, in der Logistikbranche, sogar in Forschung und Lehre, überall dort wo Daten mobil erfasst werden, tragen stiftbasierte Systeme zur Verschlankung und Beschleunigung und Reduktion der Kosten bei. Es existieren aber auch Bereiche, in denen die Dokumentation auf Papier aus rechtlichen Gründen nach wie vor unverzichtbar ist. Hier stoßen Tablets an ihren Grenzen - aber es gibt eine Alternative: eigenständige digitale Stifte.

Alternative: Stand Alone Stifte

Wo die Umgebung den Einsatz von Tablets nicht zulässt oder sie schlicht zu teuer sind, gibt es mit autark arbeitenden digitalen Stiften eine Alternative zur mobilen Erfassung von handschriftlichen Daten. Technologie- und Marktführer ist das schwedische Unternehmen Anoto, dass seine auf speziellem Papier basierende Stiftlösungen inzwischen weltweit sehr erfolgreich über Partner vertreibt und über 9 Millionen Stifte verkauft hat. Verschiedene Integratoren bieten digitale Stifte in ganz unterschiedlichen Branchen und Einsatzgebieten an.

Fingereingabe.

Der Clou dabei: Die Stifte schreiben ganz normal auf speziellen Formularen mit einem unsichtbaren Punktmuster und erfassen dabei die Schriftdaten. Diese werden über WLAN direkt oder via Bluetooth über ein Smartphone an ein Serversystem gesandt, wo die Handschrifterkennung und Verarbeitung der Daten erfolgt sowie die Anbindung an Backendsysteme wie zum Beispiel SAP.

Es kann auch eine Erkennung von hinterlegten Unterschriften durchgeführt werden, um zum Beispiel Bestellprozesse zu beschleunigen. Für die Rechtsverbindlichkeit kann aber immer parallel auch die Schriftform genutzt werden. Alternativ werden die Schriftdaten auch nur in den Stiften gespeichert und nach der Erfassung per USB an das Erkennungssystem übertragen.