Mehr Leistung mit kleinerer Belegschaft

02.02.2006
Von Heinz-Josef Hermes und Gerd Schwarz

In der Praxis dominiert der "Brownfield Approach". Für 81 Prozent der befragten deutschen Unternehmen spielen bestehende Standorte, wo es eine Tochtergesellschaft oder Niederlassung gibt, eine wichtige Rolle. Dort will man das Know-how bewährter Mitarbeiter weiterhin nutzen. Allerdings zeigt sich häufig, dass Unternehmen, die einen Greenfield Approach wagen, langfristig zufriedener sind, weil sie an den Lokationen von geringen Lohnkosten profitieren und die Servicementalität neuer Mitarbeiter besser ist.

Die optimale Center-Anzahl hängt von den Anforderungen der internen Kunden ab. Bei standardisierten Prozessen ohne kunden- oder länderspezifische Besonderheiten reicht in der Regel ein einziges Shared Service Center. Werden jedoch unterschiedliche Prozessvarianten für die einzelnen Kunden akzeptiert, steigt durch den damit einhergehenden Komplexitätszuwachs in der Regel auch die Anzahl der benötigten Shared Service Center.

Haupt- und Nebencenter

65 Prozent der befragten deutschen Unternehmen, verfügen über mehr als eine Serviceniederlassung. Im internationalen Umfeld sind deutlich mehr Unternehmen zu finden, die fünf oder mehr Zentralen betreiben. Viele Unternehmen errichten ein Shared Service Center pro Region, andere wiederum spezialisieren ihre Einrichtungen auf bestimmte Prozesse.

Global tätige Unternehmen vermeiden vielfach aus Risikogründen, alle Supportprozesse in eine einzige Zentrale zu transferieren. Sie errichten oft ein Hauptcenter, in dem sich durch Skaleneffekte Einsparungen erzielen lassen. Gleichzeitig bauen sie in kleineren Shared Service Centers eine Infrastruktur auf, damit diese im Bedarfsfall kurzfristig bestimmte Prozesse übernehmen können.