Mehr Leistung mit kleinerer Belegschaft

02.02.2006
Von Heinz-Josef Hermes und Gerd Schwarz
Am richtigen Standort lassen sich 20 Prozent der Mitarbeiter einsparen.

Vor allem Unternehmen, die als Geschäftsbereichsorganisationen nach Produkten, Märkten, Technologien oder Kunden gegliedert sind, sowie Konzerne, die über verschiedene Tochtergesellschaften verfügen, sehen sich mit massiven Überschneidungen der Unterstützungsfunktionen in den einzelnen Unternehmenseinheiten konfrontiert. Shared Service Center sind trotz der anfänglich eher zögerlichen Akzeptanz in Europa für viele Unternehmen mittlerweile zwingend notwendig, wenn sie konkurrenzfähig bleiben wollen.

Hier lesen Sie ...

  • wie viele Mitarbeiter sich durch Shared Service Center einsparen lassen;

  • welche Prozesse geeignet sind;

  • was bei der Standortauswahl berücksichtigt werden muss;

  • wie Kosten auf die Leistungsabnehmer verrechnet werden.

Um ein Shared Center wettbewerbsfähig zu betreiben, ist eine kontinuierliche Verbesserung erforderlich. Die meisten Unternehmen erhöhen deshalb den Automatisierungsgrad.
Um ein Shared Center wettbewerbsfähig zu betreiben, ist eine kontinuierliche Verbesserung erforderlich. Die meisten Unternehmen erhöhen deshalb den Automatisierungsgrad.

Deloitte hat in den Jahren 2003, 2004 und 2005 Studien zum Thema Shared Service Center betrieben. Dabei hat sich gezeigt, dass die Prozess- und Standortauswahl sowie die Verrechnung der im Center entstandenen Kosten besonders erfolgskritisch sind.

Für Shared Service Center eignen sich vor allem Prozesse, die bislang an vielen Standorten in ähnlicher Form und großer Menge abgewickelt worden sind. Durch die Verlagerung in ein Shared Service Center lassen sich Volumen- und Kostenvorteile erzielen und die Stückkosten pro Transaktion senken. Einsparungen ergeben sich vor allem durch die Wahl eines kostengünstigeren Standortes sowie durch die Reduktion der Mitarbeiterzahl. Unsere Studien zeigen, dass Unternehmen im Durchschnitt etwa 20 Prozent der Mitarbeiter einsparen können.

IT-Support ist ortsunabhängig

Die gegenwärtig in Deutschland am häufigsten in ein Shared Service Center migrierte Funktion ist der IT-Support. Wesentlicher Grund hierfür ist, dass sich IT-Anwendungsunterstützung und PC-Helpdesk relativ leicht konzentrieren und ohne Probleme auch über große Distanzen für das Unternehmen betreiben lassen. Kosteneinsparungen ergeben sich, weil sich die Zahl und Vielfalt der verwendeten Hardwaregeräte reduzieren lässt und damit ebenso die Aufwendungen für Softwarelizenzen und Wartungsverträge sinken. Zudem erhöht sich die Prozesseffizienz aufgrund der der Spezialisierung.