Anwenderbericht Bayern-Spedition, Augsburg:

Mehr Kontinuität im Tagesgeschäft

20.09.1978

AUGSBURG - Auf zwei Anlagen der NCR-8000-Serie (8150 und 8250) demonstriert die NCR GmbH während der "Transport 78", einer Fachmesse für das Speditionswesen vom 17. bis 20. 10. 1978 in München das Software-Paket "ITAS" (Integriertes Transport-Abfertigungs- und Abrechnungssystem). Seit dem Frühjahr 1978 arbeitet die Bayern-Spedition GmbH, Augsburg, als "EDV-Einsteiger" mit NCR-Hard- und Software. An drei Bildschirmen wird der gesamte Frachtverkehr - 100 Fahrzeuge bei fünf Niederlassungen in Nord- und Süddeutschland - von einer NCR 8200 in der Zentrale organisiert. Demnächst sollen auch die Filialen über ITAS-DFÜ-Verbindung mit NCR-8130-Systemen ausgestattet und an die Zentrale angeschlossen werden.

Wesentlicher Bestandteil dieser Speditionslösung ist das Betriebssystem IMOS (Interactive Mulitprogramming Operating System), das NCR speziell für den Einsatz der problemorientierten Programmier-Sprache Cobol 74 (Common Business Oriented Language) entwickelt hat.

Kuno Dietrich, Geschäftsführer des Unternehmens, zeigt sich zufrieden mit der Kontinuität und Stabilität, die bei der Abwicklung der Tagesgeschäfte durch den EDV-Einsatz erreicht wurden: "Bereits am Abend jeden Tages sind die Frachtvorgänge aufgearbeitet, so daß Daten über Umsatz, Transportraum-Auslastung sowie Unkosten umgehend (...) Kalkulation und Disposition zur Verfügung stehen".

Aus dem NCR-Standardpaket laufen bei der Bayern-Spedition die Programmteile Sammelgutabfertigung, Ladungsverkehr, Eingangsabfertigung, Lagerumschlag, Rollabfuhr, Fakturierung, Speditionsbuchhaltung (Brutto-Nutzenermittlung pro Position), Statistikausgabe, Monatsberichte, Stammdatenverwaltung, Finanzbuchhaltung sowie seit kurzem auch "Export Land" und "Internationale Verrechnung".

"EDV-hungrig"

Von dem DFÜ-Anschluß aller Zweigstellen erhofft sich Dietrich neben Zeitersparnis noch weitere Vorteile für den reibungslosen Betrieb seines Speditionsgeschäftes: "Touren und Ladungen sollen künftig weiter- beziehungsweise fertigdisponiert werden, während der LKW noch zu seinem jeweiligen Bestimmungsort unterwegs ist. Wir haben vor, die (...)chtkarten via Datenübertragung von der Zentrale aus direkt im jeweiligen Empfangshaus auszudrucken." Dietrich hält es für wichtig, daß dort die einschlägigen Kosten bekannt sind, bereits bevor der Wagen sein Ziel erreicht hat. Die Firma kann so ihre Leistungen für die Transportgut-Emfpänger grundsätzlich gegen Rechnung erbringen. Bisher mußte der Fahrer kassieren. Dietrich verspricht sich von dem automatischen Verfahren nicht nur Arbeitserleichterung, sondern auch ein Nachlassen von Irrtümern, Mißverständnissen und Manipulationen.

Obwohl für die EDV kein zusätzliches Bedienpersonal eingestellt wurde, sondern Mitarbeiter aus den eigenen Reihen sich mit dem Computer vertraut machten, fühlen sich die Augsburger bereits so "fit", daß sie jetzt noch mehr Bereiche als "EDV-geeignet" ansehen: "Um die ewige Sucherei im Lager zu beenden" - so Dietrich - soll die Lagerführung automatisiert werden. Wünschenswert sei auch eine LKW-Statistik, um die Verladebrücken, die bei den Kunden stehen, besser übersehen und ausnützen zu können.

Eine große Hilfe bei der Einführung der EDV war nach Angaben der Geschäftsleitung die Arbeit am Bildschirm: "Ständiges Fragen und Antworten, Sehen können worum es sich handelt, der dauernde Kontakt miteinander macht unseren Mitarbeitern sogar Spaß".