Mehr Intelligenz für Speicher-Switches

18.04.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Derzeit arbeitet Brocade zusammen mit Partnern an einer Lösung zur Virtualisierung im Fabric Switch, die nach Auffassung von Vice President Kidd "at wire speed", also bei Leitungsgeschwindigkeit, erfolgen soll: "Das Mapping von virtuellen zu physikalischen LUNs soll im Switch geschehen, und es soll schnell sein." Kidd rechnet damit, dass der "V-Switch" im kommenden Jahr verfügbar sein wird.

Brocade in Zahlen: Derzeit beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz im kalifornischen San Jose weltweit etwa 1100 Arbeitnehmer. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (27. Oktober 2001) hat die Company Waren im Wert von 513 Millionen Dollar abgesetzt - 184 Millionen mehr als im Vorjahr. Die ersten drei Monate des laufenden Geschäftsjahres verliefen allerdings weniger erfolgreich als 2001: Die Nettoerlöse erreichten mit 123 Millionen Dollar nicht die 165 Millionen Dollar des ersten Quartals 2001.

Brocade rechnet damit, dass im laufenden Geschäftsjahr rund 60 Prozent aller Einnahmen aus dem Konsolidierungsgeschäft (Server und Speicher) stammen werden, 18 Prozent werde man mit Systemen für Backup/Restore erzielen. Die Company unter Leitung von Greg Reyes hat nach eigenen Angaben OEM-Verträge mit allen Server-Herstellern und erreicht im Mittelklassebereich einen Marktanteil von bis zu 95 Prozent. Das große Volumen wirke sich höchst vorteilhaft auf die Kostensituation aus, da man zusätzlich darauf achte, in allen Produkten möglichst die gleichen Komponenten zu verwenden. Auch für die Zukunft ist den Managern nicht bange: Die Analysten der Gartner Group erwarten, dass 2007 der Markt für die SAN-Infrastruktur weltweit 17 Milliarden Dollar beträgt

Patentstreit Brocades Mitbewerber McData hat Mitte Februar 2002 gegen den Konkurrenten eine Patentklage eingereicht. Sie betrifft McDatas Patent, das in den "Viper"-Asics das Filtern und Messen von Frame Traffic regelt. Als Brocade zwei Wochen nach der Klage ein weiteres Produkt ankündigte, von dem McData glaubt, es verletze die eigenen Rechte, wurde eine einstweilige Verfügung beantragt.

Trusted Switch soll für Sicherheit sorgen

Dann soll auch der Inter-Fabric-Switch auf den Markt kommen, der Subnetze verbindet oder als Firewall zwischen unabhängigen SANs agiert. Ein weiteres Projekt ist das sichere Fabric-Betriebssystem, von dem die Brocade-Manager hoffen, es könnte ein allgemein verbindlicher Standard werden. Hauptbestandteil von "Extended Secure Fabric OS" ist ein dedizierter "Trusted Switch", der neben seinen Switching-Aufgaben auch als Sicherheitszentrale dient: Er verteilt die Sicherheitsinformationen an die anderen angeschlossenen Switches. Die Authentifizierung soll sich in Zukunft bis in die Applikations- und Management-Ebene verlagern lassen. "Die Sicherheit im Speichernetz ist dann wichtig, wenn das SAN das Haus verlässt", beschreibt Kidd die Gründe für die Bemühungen.

Im Jahr 2004 will Brocade die Quality of Services soweit vorangetrieben haben, dass ein protokollerkennder Switch entwickelt ist, der zudem proaktives Monitoring betreiben kann. Die Leitungsgeschwindigkeit dürfte dann bei 10 Gbit/s liegen.