Umfrage

Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzen mobiles Internet

02.12.2014
Im Zug, auf dem Heimweg, im Café - überall schauen die Menschen auf ihre Handys und surfen im Internet. Viele glauben, dass die Kommunikation deshalb oberflächlicher wird.

Immer mehr Deutsche nutzen das Internet auch unterwegs auf ihren Smartphones oder Tablet-Computern. In diesem Jahr waren mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Bevölkerung mobil im Netz unterwegs, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Initiative D21 ergab. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 40 Prozent mobiler Surfer im Vorjahr.

Gestiegen ist laut der Studie auch die Ausstattung mit Mobilgeräten. 58 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen demnach ein Smartphone und 26 Prozent einen Tablet-Computer. Im vergangenen Jahr waren es noch 37 Prozent und 13 Prozent.

Ein Fünftel aller Befragten meinen, dass das gesellschaftliche Miteinander durch die mobile Internetnutzung positiv verändert wird. Von denen, die unterwegs surfen, sehen fast 80 den Vorteil, mit Familie und Freunde in Kontakt zu bleiben.

Doch es gibt es auch Bedenken. 67 Prozent der Befragten glauben, dass die zwischenmenschliche Kommunikation wegen des mobilen Internets oberflächlicher wird. Von den Nutzern des mobilen Internets sehen 70 Prozent das Risiko, dass sich jemand illegal Zugriff auf ihre persönlichen Daten verschafft.

Die Gesellschaft müsse lernen, "mit diesen neuen Technologien umzugehen. Das ist ein ganz schöner Umbruch", sagte die Geschäftsführerin der Initiative D21, Lena-Sophie Müller, am Dienstag bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Früher habe man seine Kinder gewarnt, nicht mit Fremden mitzugehen. Heute müsse man sagen, sie sollen nicht auf fremde Links klicken. Die Ergebnisse der Studie zeigten außerdem, dass "auch für die Wirtschaft noch ganz viel Potenzial da ist".

Das gilt auch für die Techink. Zum mobilen Surfen nutzen längst nicht alle den derzeit schnellsten Mobilfunkstandard LTE. Von denen, die mobil unterwegs sind, nutzen 23 Prozent LTE. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 7 Prozent.

Für bestimmte Anwendungen nutzen viele eher das stationäre Internet. Nutzer, die sowohl am stationären Rechner als auch mobil online sind, lesen und schreiben E-Mails in den meisten Fällen auf ihrem Rechner.

Die Umfrage wurde von der Initiative D21 beauftragt, einem Zusammenschluss von Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Bildung, der sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung befasst. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest befragte telefonisch mehr als 1000 Menschen über 14 Jahre. Die Studie wurde vom Telekommunikations-Unternehmen Huawei Deutschland gefördert. (dpa/tc)