Es war eine faustdicke Überraschung, als im Herbst 2001 bekannt wurde, dass weltweit 530 Anwender SAP-Applikationen auf Linux-Rechnern fahren. Inzwischen kann endgültig nicht mehr davon die Rede sein, dass nur einige besonders mutige Firmen es "wagen", "business-critical" Programme dem Open-Source-Betriebssystem anzuvertrauen. Mehr als 1000 SAP-Linux-Installationen registrierten die Walldorfer nach eigenen Angaben Ende 2002. Eine nochmalige Verdoppelung dieser Zahl erwartet SAP auch für das laufende Jahr.
Noch dominiert Unix die R/3-Welt.
Der tatsächliche Linux-Anteil dürfte allerdings noch höher sein. Denn SAP zählt in einer internen Statistik nur solche Installationen mit, bei denen auch gleich die Datenbank auf dem quelloffenen Betriebssystem läuft. Die Kunden betreiben also mindestens zwei bedeutende unternehmenskritische Anwendungen auf Linux. Die geeigneten Datenbanken sind IBM DB2, Oracle, Informix und SAP DB. Rund 30 Prozent der SAP-Linux-Installationen werden für SAP DB geordert. Darüber hinaus gibt es, so eine SAP-Quelle, "viele Kunden, die einfach nur Linux-Applikations-Server in bestehende SAP-Systeme integrieren".
Viele Kunden testen