DHI-Rechenzentrum offiziell übergeben:

Meeresforscher rechnen mit Cyber

03.04.1981

HAMBURG (CW) - Ein Großrechenzentrum zur Unterstützung des Meeresumweltschutzes hat das Deutsche Hydrografische Institut (DHI), Hamburg, in Betrieb genommen. Das Rechenzentrum soll dazu beitragen, Gefahren für die Meeresumwelt der Nord- und Ostsee frühzeitig zu erkennen und so die Möglichkeit schaffen, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Mit neuartigem mathematisch-physikalischen Verfahren ist es dem DHI erstmals möglich, Verbleib und Ausbreitung von Schadstoffen im Meer vorherzusagen, berichtet VWD. Die Verfahren bestehen aus hydrodynamischen Modellen unter Berücksichtigung meteorologischer und ozeanografischer Meßdaten. Das Rechenzentrum arbeitet nach Aussage von Horst Hecht, Leiter des RZ bei der DHI, mit einer CDC Cyber 170/720, an die 29 Terminals angeschlossen sind. Die Anlage wird sowohl im Dialog- als auch im Stapelbetrieb genutzt, wobei, so Horst Hecht, "der rechenintensive Stapelbetrieb einen breiten Raum unserer Tätigkeit einnimmt".

Der Beschaffungswert der geleasten Anlage betrage rund drei Millionen Mark, führt Hecht weiter aus. An das Rechenzentrum, das im 24-Stunden-Betieb arbeitet, sind neben dem DHI auch alle meteorologischen Dienststellen Hamburgs, das Bundesamt für Schiffsvermessung und das deutsche ozeanografische Datenzentrum angeschlossen.

Das Seewetteramt und die meteorologischen Observatorien arbeiteten vorher mit einer CD 1700, das DHI rechnete auf einer Honeywell H 632 im Stapelbetrieb und war dem Cybernet angeschlossen. Nach Aussage von Hecht hat die Umstellung einen Zeitraum von einem dreiviertel Jahr in Anspruch genommen.

Die Anlage sei schon im Dezember im Probebetrieb gelaufen und ist nun offiziell übergeben.