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Medienmilliardär de Mol erhöht Beteiligung an Versatel

13.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der TV-Produzent John de Mol hat seine Beteiligung an dem niederländischen TK-Konzern Versatel noch einmal aufgestockt. Wie das Amsterdamer Unternehmen am Samstag bekannt gab, hat es durch eine Mitteilung der Amsterdamer Börsenaufsicht (AFM) erfahren, dass de Mol über seine Investmentfirma Talpa (der lateinische Name für Maulwurf, holländisch Mol genannt) inzwischen rund 41,7 Prozent der Aktien hält. Bereits im November hatte der Niederländer für Übernahmespekulationen gesorgt, nachdem er seinen Anteil an Versatel von knapp zehn auf 25 Prozent erhöht hatte.

Der TK-Konzern ist in den Niederlanden, Belgien und Deutschland aktiv. Im heimischen Festnetzmarkt belegt er mit einem Marktanteil von fünf Prozent Platz zwei hinter KPN. Das Unternehmen, das im Juli den Berliner City-Carrier Berlikomm übernommen hatte, gilt selbst seit längerem als Übernahmekandidat. Als mögliche Käufer wurden bislang der skandinavische Carrier Teliasonera, die spanische Telefonica und insbesondere der schwedische Betreiber Tele2 gehandelt.

Aber auch für de Mol wäre eine Komplettübernahme interessant: Der Hilversumer TV-Produzent ist gerade dabei, einen neuen Fernsehsender aufzubauen. Bei einer Akquisition von Versatel könnte de Mol die erworbenen Breitbandnetze nutzen, um Medieninhalte über die Programme des Senders zu verbreiten.

Außerdem erwarb de Mol vor kurzem die Übertragungsrechte für die niederländische Fußball-Bundesliga "Eredivisie" sowie für die WM-Qualifikationsspiele der niederländischen Nationalmannschaft. (mb)