MDT-Omnium

01.09.1989

Im Radsport gibt es einen Bahnwettbewerb, bei dem es ründlich darum geht, im Spurt zumindest Vorletzter zu werden, um nicht auszuscheiden - ein Reise-nach-Jerusalem-Omnium sozusagen.

Die "Reise"-Analogie macht deutlich, worauf Trauerwein hinauswill. Nicht, was Sie denken: Nach oben katzbuckeln, nach unten treten! So sehr sich dieser Spannungsbogen auch anböte, eine Story über Karrieren in der DV-Branche zu tragen - Sebastian hat ausnahmsweise anderes im Sinn.

Seit fast zwanzig Jahren beobachtet er fasziniert, wie sich das Hersteller-Karussell im Markt der "Mittleren Datentechnik" dreht. Wann und von wem die Omnium-Wertung eingeführt wurde, läßt sich heute nicht mehr sagen.

Für viele Teilnehmer ist die Hinterrad-Rechnung nicht aufgegangen. Wer erinnert sich noch an lokale MDT-Größen wie Anker, CTM, David, Dietz, Feiler, Hermes Precisa, Hohner, Kienzle, Krantz, Logabax, Olympia, Ruf, Triumph-Adler oder Wagner?

Ein Paderborner Pedaleur trägt nun allein noch die Hoffnungen der bundesdeutschen MDT-Fans. Kritiker meinen allerdings, daß Nixdorf mit 88:70 eine viel zu niedrige Übersetzung fährt.