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MDOP 2011 R2 – was Sie wissen müssen

16.02.2012
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Application Virtualization (APP-V) 4.6 SP1

Ebenfalls seit MDOP 2011 dabei ist die aktuelle Version 4.6 SP1 für App-V (ehemals Softgrid). Ab Version 4.6 können Sie mit App-V auch 64-Bit-Anwendungen virtualisieren und Anwendungen in den Remote-Desktop-Diensten von Windows Server 2008 R2 zur Verfügung stellen. Generell lassen sich mit der neuen Version Anwendungen wesentlich schneller paketieren.

Hilfreich: Anwendungen können Sie mit dem Application Virtualization Sequencer virtualisieren.
Hilfreich: Anwendungen können Sie mit dem Application Virtualization Sequencer virtualisieren.

Dazu sind im SP1 für App-V 4.6 neue Accelerators enthalten, die komplexe Anwendungen unterstützen. Die Integration in Applocker ist mit App-V 4.6 ebenfalls möglich. Applocker ist eine Funktion in Windows 7 und Windows Server 2008 R2, die bestimmte Anwendungen auf Basis verschiedener Filter blockieren kann. Die Konfiguration von Applocker können Sie beispielsweise über Gruppenrichtlinien vornehmen.

App-V kann Applocker mitteilen, welche Anwendung gerade in der Sitzung läuft, die alte Version 4.5 von App-V konnte das nicht. Das heißt, Administratoren konnten nur die komplette Virtualisierung mit App-V auf Clients blockieren, nicht auf Basis einzelner Anwendungen filtern.

Mit App-V virtualisierte Anwendungen unterstützen mit 4.6 auch BranchCache. In Niederlassungen mit einer schmalbandigen Anbindung starten virtualisierte Anwendungen also wesentlich schneller. Die virtualisierten Anwendungen binden sich jetzt besser in die neue Taskbar von Windows 7 ein. App-V unterstützt jetzt optimal Office 2010.

Mehrere virtualisierte Anwendungen können sich seit App-V 4.6 SP1 einen gemeinsamen Speicherbereich teilen, was Speicherplatz spart. Vor allem in Umgebungen, in denen Anwendungen über Remotedesktop-Dienste zur Verfügung gestellt werden, oder in einer Virtual Desktop Infrastructure (VDI) ist der gemeinsame Cache eine positive Weiterentwicklung, vor allem weil er sich schreibgeschützt zur Verfügung stellen lässt. App 4.6 SP1 unterstützt die Sequenzierung von .NET Framework 4.0.

Asset Inventory Service (AIS) 2.0

Die finale Version von AIS 2.0 ist ebenfalls Teil des MDOP 2011 R2. Mit dem Tool können Sie Rechner im Unternehmen inventarisieren und die Daten im Internet speichern. Die Inventarisierung umfasst Hard- und Software.

Mit AIS lassen sich auch Anwendungen inventarisieren, die nicht auf dem PC installiert, sondern mit APP-V zur Verfügung gestellt werden. Die Berichte können anschließend optimal gefiltert und sortiert werden, zum Beispiel als eine Zusammenfassung der Rechner, auf denen eine bestimmte Version einer Software installiert ist. AIS bietet keine umfassenden Inventarisierungsmöglichkeiten wie System Center Configuration Manager (SCCM, ehemals SMS), sondern soll eine Basis-Inventarisierung sowie einen Überblick über die installierte Software im Unternehmen bieten. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation TecChannel. (sjf)