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McNealy: Sun ist zum Wachstum verdammt

02.02.2006
Der Server- und Softwarespezialist hat sich für 2006 erneut Umsatzwachstum und Gewinn als Ziel gesetzt.

In diesem Jahr werde alles anders, erklärte Sun-CEO Scott McNealy auf dem Jahrestreffen mit Analysten, das am gestrigen Mittwoch in San Francisco stattfand. In den vergangenen Jahren habe sich die Company komplett neu erfunden. Nun sei es an der Zeit, die Früchte dieser Entwicklung zu ernten, so McNealy. Dem Unternehmenschef zufolge wäre es "eine Schande", wenn für Sun in den nächsten zwölf Monaten kein Wachstum und keine Profite heraussprängen. "Sun ist für Wachstum aufgestellt", erklärte der Sun-Chef. "Das ist keine Vorhersage, sondern eine Verpflichtung." Um seine Position zu untermauern, verwies McNealy auf die jüngste Bruttomarge von 42 bis 43 Prozent, das intellektuelle Eigentum sowie die installierte Basis von Sun. Die Company werde künftig mehr Wert darauf legen, Geld zu verdienen und zu wachsen.

Die anwesenden Finanzexperten waren indes nur schwer zu überzeugen - kein Wunder, hatte doch Sun in den vergangenen Jahren ähnliche Parolen ausgegeben, aber nur wenige Taten folgen lassen. Im jüngsten Quartal konnten die Kalifornier zwar dank der Übernahme von Storagetek wieder mit einem Umsatzplus von 17 Prozent aufwarten. Das Ergebnis jedoch drehte ins Minus.

Neben weiteren Kostensenkungen setzt Sun vor allem auf neue Hardware, besonders auf die Ende 2005 eingeführten "UltraSparc T1-" und "Galaxy"-Server. Topmananger Jonathan Schwartz feierte außerdem die vor einem Jahr vorgenommene Öffnung des Solaris-Betriebssystems als hervorragenden Weg, um Kontakt zu potenziellen Kunden zu knüpfen. Innerhalb eines Jahres habe Sun 3,7 Millionen Solaris-Lizenzen erteilt - das seien mehr, als zuvor insgesamt verkauft wurden. Insgesamt würden dank der kostenlosen und quelloffenen Produkte Solaris und Java zunehmend mehr Entwickler auf Sun-Software als Plattform für neue Web-Services und Applikationen zurückgreifen, so Schwartz. Weiterer Indikator für das anstehende Wachstum sei die steigende Abonnentenzahl für das Java Enterprise System (JES). Auf der gleichen Veranstaltung vor zwei Jahren hätten die Analysten dem JES-Projekt äußerst skeptisch gegenüber gestanden, holte der Sun-COO aus. "Hätten wir Ihnen damals erklärt, dass wir die jetzt erreichte Wachstumsquote anpeilen und Kunden wie General Motors, General Electric oder American Express gewinnen wollen, hätten Sie uns von der Bühne gelacht." (mb)