McKisey

McKinsey: Programmierer unerwünscht

22.01.2001
Von in Ingrid

Auswahlverfahren gehören deshalb vier bis fünf Gespräche mit Senior-Beratern.

Um ein Büro in luftiger Höhe des Japan-Towers zu beziehen, sollten die Bewerber neben einem naturwissenschaftlichen Studium und informationstechnologischem Fachwissen jede Menge kommunikativer und kreativer Fähigkeiten mitbringen. Einzelgänger und Programmierer-Typen sind in Frankfurt nicht gefragt, denn das BTO übernimmt keine Implementierungen, sondern berät die Unternehmen bei der Auswahl und Optimierung von Systemen. Derzeit hat das Team in Frankfurt mehr mögliche Projekte als Mitarbeiter, die sich um die Umsetzung kümmern könnten. Regelmäßige Rekrutierungsveranstaltungen an Universitäten und Workshops in interessanten Ländern sollen die Bewerber auf die Angebote aufmerksam machen. Allerdings musste der für Israel geplante Workshop “Mosaic” im Oktober vergangenen Jahres aufgrund der brisanten Situation kurzfristig nach Stockholm verlegt werden. Für die 23-jährige Alena Brunn hat sich die Teilnahme allemal

gelohnt. Die BWL-Studentin mit dem Nebenfach Informatik hat nach dem Wochenende in einem Projekt die Arbeitsweise der Berater kennen gelernt. Aus dem ersten Kontakt könnte sich durchaus mehr entwickeln. “Ich muss jetzt nur noch Termine für die Vorstellungsgespräche vereinbaren”, erzählt sie. “Mosaic” war für das BTO eine erfolgreiche Recrutierungsveranstaltung. “Wir hatten über 350 Bewerbungen, davon 80 von sehr guter Qualität, und mussten uns für 30 Teilnehmer entscheiden. Das war eine schwierige Aufgabe, denn wir hätten gerne doppelt so viele eingeladen”, so Susanne Mauthner, die als Beraterin nach Stockholm flog und bei der fachlichen Organisation mitarbeitete. Da gute Leute knapp sind und McKinsey keinem talentierten Bewerber absagen wollte, veranstaltete das Unternehmen kurzentschlossen im November einen zweiten Workshop in der Nähe von Frankfurt.