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McKinsey: IT ist kein Garant für Produktivitätszuwachs

17.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Unternehmensberatung McKinsey bestreitet in ihrer jüngsten Studie, dass der überdurchschnittliche Produktivitätsschub der US-Wirtschaft seit 1995 im wesentlichen auf den verstärkten Einsatz von Informationstechnologie zurückzuführen sei. Zwar habe die IT teilweise zu dieser Entwicklung beigetragen, sie könne aber keineswegs als der wichtigste oder der gar einzige Faktor bezeichnet werden, heißt es in der Studie "US Productivity Growth 1995 to 2000". Das sprunghafte Wachstum basiere vielmehr auf einer Kombination aus drei Komponenten: Innovationen (darunter fällt auch die IT), zunehmendem Wettbewerb sowie in geringerem Ausmaß auch zyklischen Nachfragefaktoren. Die neuen Technologien allein seien jedenfalls noch lange kein Garant für Produktivitätssteigerungen, so die Marktforscher. Es gebe sogar einige Branchen wie das Hotelgewerbe oder den

Geschäftsbankenbereich, die trotz hoher IT-Investitionen unterdurchschnittliche Fortschritte bei der Produktivität verzeichneten.

In der Boom-Phase zwischen 1995 und 2000 war die Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität in den USA von jährlich 1,4 auf 2,5 Prozent hochgeschnellt. Gleichzeitig hatten US-Unternehmen ihre IT-Investitionen praktisch verdoppelt. Einige Marktbeobachter hatten diese beiden Trends in Zusammenhang gebracht und daraus geschlossen, dass die neuen Technologien für die Produktivitätsfortschritte in der gesamten Wirtschaft verantwortlich seien.