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MCI will Worldcom-Skandal abhaken

05.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der inzwischen in MCI umbenannte US-Carrier Worldcom hofft, das Verfahren um den inzwischen auf elf Milliarden Dollar geschätzten Bilanzbetrug schnell abschließen zu können. Für kommenden Montag werden zwei Untersuchungsberichte über den Bilanzskandal und das umfangreiche Miss-Managment unter der Führung von Ex-CEO und Firmengründer Bernard Ebbers erwartet. Der TK-Konzern hatte aufgrund dessen im Juli vergangenen Jahres Gläubigerschutz nach Paragraf elf des US-Konkursrechts beantragen müssen. In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" sagte der neue CEO und Chairman Michael Capellas, nach Durchsicht von Auszügen eines Berichts stände für ihn fest, dass der Betrug von weniger als 100 Mitarbeitern verübt wurde. Diese hätten MCI inzwischen freiwillig verlassen oder seien gefeuert worden. Weiter schrieb er den internen Kontrollorganen eine Teilschuld an den

Falschbuchungen zu: Der Bilanzbetrug sei mit simplen Techniken verübt worden, so Capellas, insbesondere die Verschiebung von großen und vor allem auffällig runden Summen, hätte von den Buchprüfern des Unternehmens entdeckt werden müssen.

Der ehemalige HP- und Compaq-Manager will die Angelegenheit nun so schnell wie möglich abschließen. Zwar wird sich die erneute Prüfung der Bilanzen bis weit in die zweite Jahreshälfte hinziehen, erst dann darf die MCI-Aktie wieder an der Börse gehandelt werden. Capellas hofft jedoch, schon zuvor mit seinem Unternehmen den Gläubigerschutz zu verlassen. (mb)