Ungeachtet ihres Commitments für SAA:

McCormick & Dodge votierten für MS-DOS

07.07.1989

NASHVILLE (IDG) - Nun, da IBM sich finanziell am Erzrivalen MSA beteiligt hat, mögen McCormack & Dodge (M & D) dem blauen Riesen offenbar nicht mehr die Stange halten. Zwar beteuerte die US-Softwareschmiede ihre SAA-Unterstützung; doch teilte sie ihren Anwendern mit, daß sie auf der Mikro-Ebene MS-DOS statt OS/2 favorisiere.

Genau genommen, besteht zwischen diesen beiden Aussagen ein Widerspruch; denn MS-DOS ist - im Gegensatz zu OS/2 - innerhalb des SAA-Konzepts überhaupt nicht vorgesehen. Allerdings will M & D nach Aussagen des Marketing-Managers David Leschinsky auf den DOS-Mikros ein Look and Feel anbieten, das IBMs "Common User Access" (CUA) für OS/2-Systeme zumindest sehr ählich sei.

Angekündigt wurde jetzt ein PC-Modul mit der Bezeichnung "Time Entry Workstation", das dem Anwender erlauben soll, Informationen vom Host abzugreifen und auf dem Mikrocomputer zu bearbeiten sowie die geänderten Informationen zurück auf den Großrechner zu speichern. In der IBM-Terminologie rangiert dieser Vorgang unter dem Schlagwort "Cooperate Processing". M & D benutzt dafür aber nicht die designierte SAA-Zugriffsmethode LU 6.2, sondern die gute alte Terminal-Emulation.

Anläßlich der diesjährigen Benutzerkonferenz in Nashville/Tennessee zeigte der Hersteller auch eine vorläufige Version seiner Anwendungssoftware "M:SAA Workstation". Das Paket läuft unter OS/2; es kommuniziert mit dem Anwender über den Presentation Manager und mit dem Host über LU 6.2. Wer das Produkt erwerben will, muß sich jedoch voraussichtlich bis zum kommenden Jahr gedulden.

Ende des laufenden Jahres hingegen soll Release 3.1 von "PC Link" verfügbar sein. Das Softwarepaket ermöglicht laut Hersteller die Kommunikation zwischen dem Mikrocomputer und sowohl einer VAX-Maschine von Digital Equipment als auch einem IBM-Host - mit gleich bleibendem Erscheinungsbild.