MCA gegen EISA: Was ist der Unterschied?

27.10.1989

Im Krieg der Bus-Standards Mikro-Kanal gegen die Extended Industry Standard Architecture geht oft die Tatsache unter, daß beide viele Gemeinsamkeiten haben. Dies ist vielleicht nicht unwesentlich für künftige Kaufentscheidungen.

Beiden gemeinsam ist die 32-Bit-Bus-Breite. Ausnahme sind allerdings die 286-basierten MCA-Systeme, die auf einem 16-Bit Bus fahren. Beide greifen auf die Intel-Chips zurück und bedienen sich der gleichen Betriebssysteme. Allerdings gilt zu bemerken, daß kein direkter Zusammenhang zwischen Bussystem und Betriebssystem besteht.

MCA ebenso wie EISA bedienen Bus-Master, wobei es sich um Prozessoren handelt, die die CPU unter anderem bei Aufgaben unterstützen, wie sie etwa bei verteiltem Processing für Datenbank-Aufgaben auf Servern anfällt. EISA wie MCA unterstützen bis zu 15 Bus-Master.

EISA und MCA unterstützen auch beide den "burst mode". Unterschied: EISA transferiert die Daten im Burst-Mode mit 33 Megabyte pro Sekunde, auf MCA läuft das nur mit 20 Megabyte pro Sekunde ab. Allerdings handelt es sich hierbei wohl um einen theoretischen Wert, denn keine EISA-Peripherie wird wohl in der Lage sein, diese Geschwindigkeiten zu unterstützen.

Hauptvorteil beider Bus-Systeme: Zukünftige Erweiterungskarten müssen nicht mehr umständlich per Hand eingestellt werden (Jumpereinstellung). Dies übernimmt automatisch das System. Aus diesem Grunde wollen einige Kartenhersteller ihre herkömmlichen 16-Bit-ISA-Karten auf EISA-"Norm" ummodeln. EISA-Systeme bieten im Gegensatz zu MCA Platz für 15 Slots, MCA dagegen nur acht.

Größter Unterschied: ElSA-Karten unterstützen auch die herkömmlichen AT-Karten, sind also abwärtskompatibel. Problem allerdings: Die AT-Boards scheinen Schwierigkeiten mit den Interrupts in EISA-Systemen zu haben. EISA-Mitglieder behaupten allerdings, daß es keine Probleme geben werde, wenn 8-, 16- und 32-Bit-Karten gemeinsam in einem System zur Arbeit kommen.