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MBIA-Aufspaltung bewirkt Euphorie an der Wall Street

26.02.2008
Von pte pte
Der wegen der US-Subprime-Krise massiv unter Druck geratene Anleihenversicherer MBIA http://www.mbia.com soll aus Rentabilitätsgründen aufgespalten werden. Zudem gab der neue Konzernchef Jay Brown bekannt, dass der Finanzkonzern seine von der Ratingagentur Standard & Poor's http://www2.standardandpoors.com vergebene Top-Bewertung behält, berichtete die Financial Times Deutschland heute, Dienstag. Analysten begrüßen die vorgesehene Aufspaltung des Konzerns und sehen diese als adäquate Strategie, um die Finanzmarktturbulenzen zu überstehen. Die Neuausrichtung sowie die Beibehaltung des Ratings sorgte für eine Erleichterung an den US-Börsen. Der Aktienkurs kletterte um 19,7 Prozent auf rund 14,58 Dollar.

Konkret beabsichtigt MBIA die Sparte der US-Kommunalanleihen innerhalb von nur fünf Jahren abzutrennen und ein halbes Jahr lang keine Garantien mehr für strukturierte Kredite wie beispielsweise Asset Backed Securities zu übernehmen. Vor diesem Hintergrund scheint Brown seinen bereits in der vergangenen Woche angedeuteten Schritt nun in die Tat umsetzen zu wollen. MBIA als sogenannter "Monoliner" betreibt traditionell nur einen Geschäftszweig, die Versicherung der Anleihen von öffentlichen Körperschaften wie Städten, Gemeinden und Bundesstaaten. Da sich dieses Geschäftsmodell des Unternehmens in den letzten Jahren durch den Einschluss von strukturierten Kreditprodukten ausweitete und das damit verbundene Risiko zunahm, scheint der Rückzieher nun zur richtigen Zeit zu kommen, meinen Insider.

Im Zuge der US-Subprime-Hypothekenkrise erhöhte sich die Ausfallwahrscheinlichkeit bei strukturierten Krediten binnen weniger Monate jedoch so stark, dass die Top-Bonitäten der Versicherer, die in diesem Zusammenhang einen großen Stellenwert einnehmen, in Gefahr gerieten. In Anbetracht der Neuausrichtung des im S&P 500 notierten Finanzunternehmens droht nun kein unmittelbarer Entzug des Standard & Poor's-Toprating "AAA" mehr. Obwohl der Ausblick negativ bleibt und für die kommenden zwei Jahre noch immer mit einer Herabstufung gerechnet werden kann, begründete die Agentur ihre Bewertung damit, dass MBIA auf dem besten Wege sei, sich erfolgreich neues Kapital zu beschaffen.

Damit der angeschlagene Finanzkonzern seine eigene Kreditwürdigkeit auch weiterhin auf einem Top-Niveau halten kann, strich das Unternehmen vorsorglich die Dividende. Eigenen Angaben zufolge seien dadurch jährliche Einsparungen von rund 174 Mio. Dollar möglich. (pte)